Die kleine, aber heute so berühmte Region Priorat in Katalomien war noch bis vor fast 40 Jahren ein schlafendes Juwel. Gerade einmal die Genossenschaft „Scala Dei“ hielt das Fähnchen des Weinbaus hoch in einer Region, in der schon die Römer vor gut 2.000 Jahren Weinbau betrieben, später waren es Klöster, die hier die schroffen Weinbergsterrassen bearbeiteten. Aber lange bevor Alvaro Palacio mit seinem „L´Ermita“ in den 90er Jahren die große Renaissance der Weine des Priorat einläutete und damit spanische Weingeschichte schrieb, war es eine Gruppe von Freunden um die Önologenikone René Barbier und dessen Freund Christopher Cannan, die bereits Ende der 80er Jahre das brachliegende Potential der Region erkannten und mit Clos Figueras einen ersten, klaren und deutlichen Akzent setzten. Als dann auch noch Robert Parker´s „Wine Advocate“ den Wein entdeckte und ihn hoch bewertete, war der Aufstieg von Clos Figueras nicht mehr zu bremsen. 14 Hektar bewirtschaftet das kleine Weigut heute, wobei die Parzellen einerseits am Stück miteinander verbunden sind, andererseits stehen die Reben auf steilen Terrassen, die nur unter erschwerten Umständen von Hand bearbeitet werden können. Umgeben sind die Parzellen mit ihren knorrigen, bis zu 140 Jahre alten Rebstöcken, von majestätischen Feigenbäumen, die dem Weingut und den Weinen ihren Namen verliehen haben. Syrah, Garnacha, Monastrell und Cabernet Sauvignon befinden sich im Anbau und liefern das Ausgangsmaterial für die Gestaltung der spannungsgeladenen Cuvées. Vergoren werden die Weine in Barriques, danach schließt sich eine Lagerung und Reifung in Barriques an. Die Weine gelten zu Recht als Aushängeschild der Region, denn sie vereinen Tiefgang, Finesse, Intensität und Komplexität mit einer feinen mineralischen Frische, bedingt nicht nur durch das Klima, sindern auch durch den einzigartigen Schieferboden der Region. Sie präsentieren sich in ihrer Jugend mitunter etwas verschlossen, nehmen dann aber nach einer gewissen Flaschenreife so richtig Fahrt auf.
