Egal, wohin man schaut: Überall sind malerische Weinberge, die sich kilometerweit aneinanderschmiegen – das ist das Weinviertel. Mitten in dieser Idylle und unweit der tschechischen Grenze liegt Schrattenthal, die kleinste Weinstadt Österreichs. Und dort findet man das Weingut Zull, das mit 19 Hektar Lagen zwar nicht wirklich groß ist, aber große Weine erzeugt. Alles an diesem Weingut ist Familie. Anfang der 1980er-Jahre, Werner Zull wollte gerade sein Studium beginnen, verunglückte sein Bruder tödlich. Die Familie hielt in dieser schweren Zeit zusammen, und Werner Zull tauschte das Studium gegen die Arbeit im Weinberg. Seit damals wird auf dem Weingut Zull Qualitätswein erzeugt und – das war neu – in Flaschen abgefüllt. Mittlerweile ist das kleine Weingut längst bekannt und für seine Weine berühmt. Das liegt zum einen am besonderen Mikroklima der Gegend: Hitze und Sonne verhelfen den Trauben zu einer optimalen Reifung, der nahe gelegene Manhartsberg hält kalte Winde aus dem benachbarten Waldviertel ab. Zum anderen holen die tief verankerten Wurzeln der Weinstöcke das Beste aus dem Boden heraus. Und nicht zuletzt trägt die naturnahe Arbeitsweise der Zulls ein Übriges zu den unverkennbaren eleganten und gleichzeitig vielschichtigen Weinen bei: Statt großer Gesten und übertriebenem Technologieeinsatz besinnt man sich auf Fingerspitzengefühl, Ausdauer und viel Geduld mit Mut zum Experiment. Sohn Phillip führt das fort, was Vater Werner schon immer als Vision verfolgt hat: charaktervolle Weine mit Brillanz und großem Lagerpotenzial zu produzieren – wie etwa den Grünen Veltliner »Äußere Bergen«, den Riesling »Innere Bergen« oder den gesuchten Pinot Noir.