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100 Millionen US-Dollar Betrug mit Weinen: Britischer Geschäftsmann vor US-Gericht

»Bordeaux Cellars« vermittelte vermeintlich gesicherte Kredite zwischen Investoren und angeblichen Weinsammlern.

Die edle Welt des Weins erlebte einen spektakulären Fall von Betrug, als der britische Geschäftsmann Stephen Burton am 15. Dezember 2023 an die USA ausgeliefert und bereits einen Tag später vor einem New Yorker Gericht geladen wurde. Die Anklage lautet auf einen Weinbetrug in Höhe von knapp 100 Millionen US-Dollar. Die Anklagepunkte, darunter Verschwörung zum Überweisungsbetrug und Geldwäsche, wurden vom Büro des US-Staatsanwalts Breon Peace bekannt gegeben.

Burton, bereits 2022 in Marokko wegen eines gefälschten simbabwischen Passes festgenommen, plädierte am 16. Dezember auf nicht schuldig und bleibt bis zur nächsten Anhörung am 22. Januar 2024 in Haft.

Falsche Weinsammler und leere Versprechungen

Die Staatsanwaltschaft behauptet, Burton und sein Komplize James Wellesley hätten die Firma »Bordeaux Cellars« betrieben. Diese vermittelte vermeintlich gesicherte Kredite zwischen Investoren und angeblichen Weinsammlern. Von 2017 bis 2019 sammelten sie 99 Millionen US-Dollar an Investitionen ein, versprachen Zinsgewinne, obwohl die Weinsammler nie existierten und die Firma den behaupteten Wein nicht besaß.

Burton und Wellesley sollen das Geld für betrügerische Zinszahlungen und persönliche Bereicherung genutzt haben. Wellesley befindet sich derzeit im Vereinigten Königreich, wo ihm ein Auslieferungsverfahren droht.

Die Betrüger operierten unter Aliasnamen, indem sie Bordeaux Cellars als »Bordeaux Cellars, Limited« in Hongkong und als »Bordeaux Cellars London Ltd.« in Großbritannien registrierten.

Der Weinbetrugsskandal beleuchtet erneut die Herausforderungen der Branche im Umgang mit Betrügereien. Die Weinwelt muss nicht nur Fälschungen bekämpfen, die den historischen Wert der Weine infrage stellen, sondern in jüngster Zeit auch mit betrügerischen Machenschaften im Finanzsektor umgehen.


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Redaktion
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