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Kulinarische Redewendungen: Tomaten auf den Augen

Wer schlecht sieht, hat bekanntlich Tomaten auf den Augen. Doch wieso nicht Kartoffeln oder Zwiebeln?

Das gelbe Haus ist kaum zu übersehen und der Haustürschlüssel liegt einem direkt vor der Nase – wer etwas Offensichtliches nicht findet, sieht entweder den Wald vor lauter Bäumen nicht oder hat alternativ auch Tomaten auf den Augen. Aber warum eigentlich Tomaten und keine Kartoffeln, Zwiebeln oder andere Obst- bzw. Gemüsesorten aus heimischem Anbau? 

Liebesapfel

Früher galt die Tomate als sogenannter «Liebesapfel», ihren heutigen Namen erhielt sie erst im Laufe des 19. Jahrhunderts. Und auch wenn Liebe bekanntermassen blind macht und so eine vermeintliche Verknüpfung zwischen Redewendung und Lebensmittel hergestellt werden könnte, ist der eigentliche Hintergrund ein anderer. 

Müde Augen

Denn Grund für die Auswahl des «blind machenden» Lebensmittels ist die Farbe von Tomaten. Denn diese soll dem Aussehen von müden Augen gleichen: Wer müde ist oder zu wenig geschlafen hat, hat ein schlechteres Seh- und Konzentrationsvermögen. Ein Indiz dafür soll die rötliche Verfärbung der menschlichen Pupillen sein, die somit an Tomaten erinnern. 


Pia Schorlemmer
Pia Schorlemmer
Autorin
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