Sherry-Richtlinien werden grundlegend geändert
Der Consejo Regulador der D.O. Jerez-Xérès-Sherry hat bedeutende Änderungen an seinen Vorschriften vorgenommen, darunter neue Rebsorten und nicht angereicherte Sherry Weine.
Die Aufnahme neuer Rebsorten wird seit Jahren diskutiert, da bekannte Weinregionen vom Klimawandel betroffen sind und immer mehr Kunden an neuen, interessanten Weinen interessiert sind. Die Vorschriften erlauben nun die Verwendung von sechs neuen weissen Rebsorten aus der Zeit vor der Reblausplage:
- Beba
- Cañocazo
- Mantúo Castellano
- Mantúo de Pilas
- Perruno
- Vigiriega
- (neben den bisherigen Palomino, Moscatel und Pedro Ximenez)
Die Entscheidung wird sich auch insbesondere auf Winzer auswirken, die diese Sorten für experimentelle Weine bereits verwendet haben, die aber bisher nicht als Sherry zugelassen waren. Für kleine Winzer könnte dies durchaus profitabel sein, da die Region die Diversifizierung des Sherrys vorantreibt.
Unverstärkte Sherry Weine
Eine weitere wichtige Änderung ist das berühmteste Erkennungsmerkmal von Sherry: die Anreicherung. Sherry muss mit Alkohol angereichert werden, um den Alkoholgehalt auf mindestens 15 oder 17 Prozent zu erhöhen. Diese Technik galt als die perfekte Lösung, um stabilere Weine zu erzeugen, die die Reise überleben konnten. Der Consejo Regulador der D.O. Jerez-Xérès-Sherry akzeptiert nun jedoch Weine mit der Bezeichnung Fino und Manzanilla, auch wenn sie nicht mit Alkohol angereichert sind.
Obwohl die Vorgabe, wonach der Wein vor dem Verkauf ein Mindestalter von durchschnittlich zwei Jahren aufweisen muss, unverändert bleibt, könnte die Zulassung von nicht angereicherten Sherry Weinen die Zahl der Weine, die das Etikett der D.O. verwenden dürfen, deutlich erhöhen.
Das Ende des Sherry-Dreiecks
Das Sherry-Dreieck, ein Gebiet in der Provinz Cádiz im Südwesten Spaniens, ist eine ikonische Region mit drei Städten: Jerez de la Frontera, Sanlúcar de Barrameda und El Puerto de Santa Maria. Bislang war die Reifung von Sherry auf dieses Gebiet beschränkt, doch neue Vorschriften werden den Prozess auf das gesamte Erzeugungsgebiet ausdehnen und die Zahl der Bodegas erhöhen, die ihre Weine mit dem D.O.-Stempel versehen dürfen.