Pestizid-Handel in die weite Welt und zurück
Die NGO übte am Mittwoch Kritik an diesem Pestzid-Handel: »Europäische Agro-Chemie-Konzerne produzieren
Pflanzengifte, die auf unseren Feldern seit Jahren verboten sind und machen damit in Ländern wie Brasilien ein großes Geschäft. Die Pestizide gefährden die Natur und Menschen vor Ort und landen schlussendlich durch importierte Lebensmittel wieder auf unseren Tellern«, sagte Theissing-Matei. »Imidacloprid ist ein echter Bienenkiller und
seit 2020 in der EU verboten. Bereits
ein Teelöffel reicht aus, um
500 Millionen dieser wichtigen Bestäuber zu töten. Es ist verantwortungslos und unmoralisch, dieses Gift dennoch weiter zu exportieren.«
Umstrittenes Handelsabkommen Mercosur
Mit dem Abkommen wird die
weltweit größte Freihandelszone mit über 770 Millionen Einwohnern entstehen. Zur Mercosur-Freihandelszone gehören Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay. Die EU und die
südamerikanischen Mercosur-Staaten hatten vor 2019 eine Grundsatzeinigung für einen Handelsvertrag erzielt. Österreich positionierte sich damals dagegen. Auch im
aktuellen Regierungsprogramm ist das »Nein zu Mercosur« verankert.
Zölle auf 90 Prozent der Chemikalien würden wegfallen
Die EU-Kommission will das umstrittene Abkommen noch in diesem Halbjahr beschließen. Damit sollen etwa die Zölle auf 90 Prozent der EU-Chemikalienexporte, darunter auch
Pestizide, fallen. Der Pakt führe daher unweigerlich dazu, dass
Ackergifte billiger zu kaufen sind
und somit stärker eingesetzt werden, kritisierte Greenpeace. Der aktuell sicherste Weg für Konsument:innen bleibt wohl der Griff zu Bio-Ware, wie eine Studie des
Verein für Konsumenteninformation (VKI) Ende 2022 zeigte (
Falstaff berichtete).
(APA)