Die fünf österreichischen Weine von »Djuce« können sich sehen lassen.

Die fünf österreichischen Weine von »Djuce« können sich sehen lassen.
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»Djuce«: Sommelier-Wein aus der Dose

Wer glaubt, die Glasflasche sei nachhaltiger als die Alu-Dose, irrt. Das schwedische Start-Up »Djuce« will den Weinmarkt nun mit nachhaltigem Dosenwein aufmischen. Mit dabei: fünf Weine aus Österreich.

Wein aus der Dose – was klingt wie das, was man noch für günstiges Geld (und in bescheidener Qualität) schnell beim Supermarkt um die Ecke kaufen würde, soll schon bald einen nachhaltigen Eindruck in der Weinszene hinterlassen. Das schwedische Unternehmerkollektiv »Plei.io« hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur das Image des Dosenweins auf den Kopf zu stellen, sondern gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Mit der Weinmarke »Djuce« wollen sie von Sommeliers verlesene europäische Spitzenweine auf den Markt bringen – in stylischen Aludosen.

Klimasünder Glasflasche

Denn der Löwenanteil des CO2-Ausstoßes in der Weinproduktion geht auf Verpackung und Transport zurück und damit – Sie ahnen es bereits – auf die gute alte Glasflasche. Die hat zwar ein klimafreundliches Image, ist aber in punkto Transport und Leergutmanagement gar kein Kind von Unschuld. Eine finnische Studie (der Initiative »gaia carbon neutral label«) fand heraus, dass »die CO2-Emissionen bei der Verpackung von Wein um 79% gesenkt werden, wenn man von herkömmlichen Weinflaschen auf Dosen umsteigt.« Die Auswirkungen auf den Klimawandel seien damit größer als der Effekt von neun Millionen aus dem Verkehr gezogenen Autos.

»Djuce«-Gründer Philip Marthinsen (l.) und Pontus Lindqvist.
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»Djuce«-Gründer Philip Marthinsen (l.) und Pontus Lindqvist.

Mit alten Vorurteilen aufräumen

»Viele Verbraucher schätzen natürliche Weinverfahren und biologisch-dynamischen Anbau und sind sehr gut darüber informiert - dies macht jedoch weniger als 50 % der Klimaauswirkungen des von uns getrunkenen Weins aus. Bei der anderen Hälfte, der Verpackung und dem Vertrieb, gibt es immer noch die alte Überzeugung, dass die meisten von uns Glas als etwas Organisches und Gutes ansehen, während Aluminium böse und schmutzig ist«, erklärt Philip Marthinsen, einer der Mitbegründer von »Djuce« die Idee. Dabei seien die Dosen einfacher zu recyceln, viel leichter und einfacher zu transportieren.

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Aber welche Weine wird es denn nun geben? Gemeinsam mit einer Gruppe von mit »Michelin«-Sternen ausgezeichneten Sommeliers hat »Djuce« eine Sommerkollektion von zwölf Weinen kreiert. Vom Weißwein über Rotwein bis zum prickelnden Rosé ist alles vertreten. Emmanuel Rosier, seines Zeichens Sommelier im Pariser Drei-Sterne-Restaurant »Pavillon Ledoyen« zeigt sich begeistert. Insgesamt sei die 250ml-Größe ein »weniger trinken, besser trinken«-Erlebnis, das präzisere Kombinationen mit Speisen oder auch ein entspanntes Glas unter der Woche möglich mache, ohne gleich eine ganze Flasche zu öffnen. »Für mich persönlich ist es ein großartiges Gefühl, wenn die Leute zum ersten Mal einen unserer Weine probieren und dann feststellen, dass er aus einer Dose stammt. Sie hätten es nie erraten, und ich ehrlich gesagt auch nicht«, so Rosier weiter.

Verkostung auf »Karakterre«

Die ersten Weine, darunter auch Wein von »Meinklang« kommen am 23. Mai auf den Markt, weitere, auch wieder mit vier österreichischen Beiträgen, folgen im Juni und August. Auf der »Karakterre«-Messe, die am 19. Mai in Eisenstadt stattfindet, gibt es allerdings exklusiv die Möglichkeit, die fünf österreichischen Weine schon früher zu verkosten. Geboten werden: »Heinrich – Zweigelt«, »Heinrich – Blank«, »Meinklang – Kontext«, »Meinklang - Fizzy Rosé«, »Nittnaus - Juicy Red«.

Wer nicht warten möchte, kann das ganze Sortiment übrigens auf djucewines.com vorbestellen.

Redaktion
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