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Drei Gründe für vierbeinige Helfer im Weingarten

Die Schafe sind los – Wir erklären, welchen Einfluss die tierischen Helfer auf den Weinbau haben.

Auch im Weinbau wird für viele konventionelle Methoden nach einer nachhaltigeren Alternative gesucht. Dabei liegt die Antwort für viele Verfahren in der Vergangenheit, denn ursprünglich wurden die Weinreben auch ohne technische oder chemische Hilfsmittel gepflegt. Früher war es Gang und Gebe, dass sich Winzer:innen tierische Unterstützung holten. Kühe, Pferde, Enten und Hühner – oder eben Schafe helfen auf natürlichstem Weg bei der Bewirtschaftung. Wir haben uns angesehen, welche Effekte insbesondere letztere auf den Anbau und die Weinlese haben.

1. Biodiversität

Im dichten Fell der Schafe bleiben verschiedenste Samen und Sporen hängen, die von den Tieren im Weinberg verteilt werden. Dadurch werden Pflanzen auf natürlichem Wege verbreitet und eine besondere Artenvielfalt entsteht. Auch der Boden profitiert von den Schafen, sie verteilen im gesamten Weinberg ihren Dung und sorgen so für eine bessere Wasserhaltefähigkeit und Bodenfruchtbarkeit. Durch gutes Weidenmanagement kann der Humusgehalt im Boden um rund eine Tonne pro Hektar und Jahr erhöht werden. Das sorgt nicht nur für besseres Wachstum der Reben in den Trocken- und Feuchtperioden, sondern speichert auch CO2.

 2. Bewirtschaftung

Durch den Einsatz der Schafe, müssen Winzer:innen seltener mit Traktoren durch den Weingarten fahren, was zu weniger Bodenverdichtung führt. Eine der wichtigsten Aufgaben, die die Tiere übernehmen, ist das Ausputzen der Rebstöcke und die Regulierung des Unterbewuchses. Aus diesem Grund können nur bestimmte Rassen verwendet werden, sind die Schafe nämlich zu groß, wird zu viel Blattgrün auf den Reben weggefressen. Besonders geeignet ist die Shropshire-Rasse, aber auch Heidschnucken oder Merinoschafe sind tüchtige Helfer. Durch den Einsatz der Tiere fallen allerdings einige zusätzliche Aufgaben an. Beispielsweise müssen die Reben ausreichend eingezäunt und die Tiere müssen regelmäßig geschoren werden.

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3. Tradition

Naturnahe Bearbeitung und nachhaltige Bewirtschaftung von Weingärten, haben für viele Betriebe Tradition und werden bereits seit mehreren Generationen praktiziert. Wirtschaft, Mensch und Natur können nie getrennt voneinander betrachtet werden, sondern sollten immer als ein natürlicher Kreislauf angesehen werden. Die 224 Mitglieder der Kellerei Bozen haben sich dieser Philosophie verschrieben und achten auf naturnahe Bearbeitung und nachhaltige Bewirtschaftung im Weinberg. Böden und Rebstöcke schonend zu behandeln, ist ihnen ein wichtiges Anliegen. Die Haltung von Schafen in den Weinbergen hat zusätzlich noch eine positive Auswirkung auf den Tourismus und lockt immer wieder Besucher:innen an, die die vierbeinigen Helfer bei der Arbeit besuchen.


Mehr Infos

Mehr dazu erfahren Sie unter kellereibozen.com.

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