Die Piano Bar im »Venice Simplon-Orient-Express«.

Die Piano Bar im »Venice Simplon-Orient-Express«.
© Matt Hind

»Travel with Pride«: Venice Simplon-Orient-Express veranstaltet LGBTQ-Reise

Die äußerst extravagante Reise von Paris nach Venedig richtet sich explizit an die Community und besticht mit fulminanten Acts und Gastgebern. Der Erlös geht an die britische Trans-NGO »Not A Phase«.

Zeitlosigkeit, unbestreitbare Eleganz, exquisitester Luxus und ein kleines bisschen Staub – viel zu oft eilt den »Grandes Dames« der Reiseindustrie ihr über Jahrzehnte (wenn nicht gar ein knappes Jahrhundert) aufgebauter Ruf voraus. Sei es ein »Ritz« in Paris, ein »Brown's« in London oder ein »Hotel Adlon« in Berlin – von solchen historischen Ikonen haben die meisten ein stilisiertes Bild im Kopf, das sie als der Elite vorbehaltene Etablissements der höchsten Preisklasse auszeichnet.

Pride im Orient Express

Ganz ähnlich verhält es sich mit dem sagenumwobenen Orient Express, dem Kriminal-Koryphäe Agatha Christie immerhin einen ganzen Roman widmete – wenngleich es sich beim »Venice Simplon-Orient-Express« nicht ganz um den gleichen Zug handelt. Dem »Original« steht er allerdings in nichts nach. Am 2. November sagt der »Belmond«-Zug seinem staubigen, wenn auch glanzvollen, Image bereits zum zweiten Mal den Kampf an. Im Rahmen des Events »Travel with Pride« widmet sich der gesamte Zug auf der zweitägigen Überfahrt von Paris nach Venedig der LGBTQIA+-Community.

Für die Dauer der Reise verwandelt sich der gesamte Zug in eine schillernde Party-Oase, gehostet von US-TV-Produzenten, Schauspieler Gary Janetti und dem kanadischen Stylisten Brad Goreski. Das fulminante musikalische Programm – hier kann schließlich kaum von »Untermalung« gesprochen werden – kommt von den Disco-DJs Honey Dijon und Purple Disco Machine. Zusätzlich seien auch Auftritte von Comedians und Drag Queens geplant, hier halten sich die Veranstalter jedoch noch bedeckt. Kulinarisch werden ein viergängiges Table d'Hôte-Menü, Pride-Signature-Cocktails und unbegrenzt Champagner geboten. Zum Abschluss wird ein französisches Frühstück direkt in die historische Privatkabine serviert. Um die Erfüllung sämtlicher Wünsche, die noch offen geblieben sein sollten, kümmert sich ein designierter Steward. Von Gästen wird indes nur eines verlangt: ein absolut glamouröses Outfit à la »self-expression«. Das Tragen von Jeans ist im Übrigen »zu jeder Zeit« untersagt.

»Not A Phase«

Mit einem Teil des Erlöses der Tickets wird, ebenfalls zum zweiten Mal, die britische NGO »Not A Phase« unterstützt, die sich für transsexuelle Erwachsene einsetzt. Gründer:in und Aktivistin Danielle St James zeigt sich sehr erfreut über die Wiederaufnahme des Projekts:
 

Wir sind begeistert, dass wir auch im zweiten Jahr wieder mit unseren Freunden von ›Belmond‹ im Venice Simplon-Orient-Express feiern können. Durch Events und Möglichkeiten zur Sichtbarmachung wie diese sind wir in der Lage, unsere Projekte in ganz Großbritannien weiter auszubauen und aufrechtzuerhalten, die die Trans+-Gemeinschaft unterstützen und eine Botschaft der reinen Freude verbreiten. Wir wissen die Unterstützung von ›Belmond‹ sehr zu schätzen und freuen uns darauf, weiterhin zusammenzuarbeiten, um Vielfalt zu feiern und positive Veränderungen zu schaffen.

Auch bei »Belmond« ist man positiv gestimmt. Die Hotels (und Züge) des Unternehmens zu Safe Spaces für die Community zu machen, sei ein Herzensprojekt, wie Pascal Deyrolle, General Manager des »Orient Express« erklärt: »Als Zeichen des anhaltenden Engagements von ›Belmond‹, ein integratives Umfeld für alle Gäste und Mitarbeiter zu schaffen, in dem Individualität zelebriert wird, freuen wir uns, diese besondere Reise ›Travel with Pride‹ nach ihrem großen Erfolg im letzten Jahr wieder zu begrüßen und sind stolz darauf, ›Not A Phase‹ weiterhin zu unterstützen.«

Weitere Informationen und Tickets finden Sie auf belmond.com


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Fee Louise Schwarz
Fee Louise Schwarz
Digital Redakteurin
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