Ligurische Pasta mit Rotwein, Salbeibutter, Orangen und Pinienkernen

Im Dezember 2021 schrieb ich in meinem Instagram-Account unter einem Rezept mit Krake: »Dieses Rezept habe ich vor dem Film ›My Octopus Teacher‹ konzipiert und es ist schwer, es nicht zu posten, da ich die gesamte Komposition sehr mag, aber ja, es ist problematisch und es werden von mir keine weiteren Rezepte mit polpo neu erstellt. Bei diesem Dokumentarfilm habe ich durchgeweint. Warum, weiß ich nicht genau. Aber diese Krake (eine Sie im Film) hat mich mit allem, was sie tat, berührt: wie sie schaute, wie sie sich bewegte, wie sie sich plötzlich an den Taucher schmiegte, wie sie mit Fischen spielte, wie sie sich versteckte und verkleidete, wie sie um ihr Leben kämpfte, litt, sich selbst auf wundersame Weise heilte, sich vermehrte und dann starb. Und ich gebe zu, dass dies nur die Krakendame in mir auslöste. Den Taucher mochte ich lieber, wenn er als Beobachter im Hintergrund blieb. Kraken durchleben in so kurzer Zeit so viele schöne und schreckliche Dinge. Ihr Leben dauert nur ein bis zwei Jahre. Sie vermehren sich nur einmal im Leben. Kurz danach sterben sie. Ich glaube, dass alle ihre Informationen, die sie durch das bisschen intensive Leben gespeichert haben, an die kleinen Krakenbabys weitergeben. Diese werden aber leider gefischt. Ich als Rezeptentwicklerin werde Kraken nicht mehr verwenden. Sie haben ein zu kurzes Leben, und Menschen sollten ihnen das bisschen nicht auch noch wegnehmen, während sie selbst den Wunsch nach Unsterblichkeit hegen.« Oktopusse bzw. Kraken werden vor allem auf Instagram zum »Likes-Fischen« benutzt, denn sie sehen leider auch auf dem Teller schön aus. Aber ein Oktopus ist nicht nur lebendig schöner, sondern sieht auch als Zeichnung oder eben wie hier als Stempel für die ligurische Pasta, die sich »Corzetti« bzw. »Croxetti« nennt, wunderschön aus! Und das sollte doch mehr Likes bekommen.