Tasting vom 31.08.2006
Ein Solo für Bordeaux: Wenn es um die Rebsorte Merlot geht, dann ist Bordeaux nach wie vor eine Klasse für sich. So jedenfalls sieht das die Grand Jury, die sich für diese Probe im LOISIUM in Langenlois traf. Insgesamt 72 Weine aus dem Jahrgang 2001 standen in zwei Durchgängen auf dem Programm, am Ende hatten die Weine aus der Gironde die Nase vorne. Anzumerken ist, dass lediglich zwei Franzosen in der Jury saßen, eine prinzipielle Präferenz in Richtung Bordeaux ist ebenfalls nicht zu unterstellen. Die Verkoster orientierten sich an Finesse, Eleganz und Ausgewogenheit, und diese drei wesentlichen Elemente konnten die Weine aus Bordeaux mehrheitlich besser darstellen als ihre Mitbewerber. Die große Gewinnerin der Probe ist die Familie Garcin-Cathiard, die mit ihrem Pomerol Clos L’Eglise den ersten und mit ihrem St.-Emilion Barde-Haut den vierten Rang im Gesamtklassement belegte. Sehr beachtlich ist der dritte Rang von Stefan Graf Neipperg mit seinem Château D’Aiguilhe aus Castillon, vor allem weil es sich hier um einen wirklich preiswerten Wein handelt. Bemerkenswert ist auch der gute Platz des oft umstrittenen Weines namens Girolate, eines Bordeaux Superieur der Familie Despagne, der von allen sehr hoch bewertet wurde. Die folgenden Notizen entsprechen der Reihung des Gesamtklassements der Grand Jury. Für Österreich verkostete Peter Moser.