Der 6. und 7. Bezirk – wie die Mariahilfer Straße – sind besonders beliebt bei der Standortsuche. © Shutterstock
Wiener Gründerboom führt zu starker Nachfrage nach freien Geschäftslokalen
Vor allem in Gastronomie und Handel ist der Bedarf groß.
von Alexander Schöpf
20. Februar 2024
In Wien herrscht Aufbruchstimmung. »Wir haben in Wien so hohe Gründerzahlen wie zuletzt vor 15 Jahren und eine rege Nachfrage nach freien Geschäftslokalen«, freut sich Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien (WKW). Das bedeutet: Mehr Nachfrage als Angebot, besonders in den innerstädtischen Bezirken.
Beliebte Lagen sind Mariahilf und Neubau
Die meisten Standortsuchenden kommen aus den Branchen Gastronomie, Handel und Gewerbe, gefolgt von Dienstleistungen sowie Ateliers und Galerien. Die nachgefragten Flächen der Geschäftslokale liegt im Durchschnitt zwischen 57 und 156 Quadratmetern. Besonders beliebt sind Lagen in den innerstädtischen Bezirken, allen voran der 6. und 7. Bezirk, während jenseits der Donau, aber auch in Liesing, Meidling und Landstraße, mehr Lokale frei sind als gesucht werden, teilt die WKW mit.
Die wenigsten Leerstände bei guter Nachfrage hat aktuell Margareten. Auch für Rudolfsheim-Fünfhaus wächst die Nachfrage konstant, als Alternative zum 6. Bezirk. Die Standortsuche dauert zwischen sechs Monate und zwei Jahre, durchschnittlich werden 27 Lokale besichtigt, bevor die Entscheidung fällt. Die durchschnittliche Leerstandsdauer bei Lokalen liegt zwischen drei und sechs Monaten, abhängig von der Lage auch länger.
Kostenloser Standortservice
Unterstützung bei der Standortsuche erhalten die angehenden Unternehmer:innen beim Standortservice der WKW. Mehr als 3.200 Betriebe und Gründer haben im Vorjahr den kostenlosen Service in Anspruch genommen – das sind um 26 Prozent mehr als 2022.
»In persönlichen Gesprächen mit den Standortsuchenden gehen wir auf deren Geschäftsidee ein und versuchen, gemeinsam den geeigneten Standort zu finden. So werden auch Analysen zur Kaufkraft und Konkurrenz für den künftigen Unternehmensstandort erstellt. Dies ist besonders für Jungunternehmer interessant«, erklärt Gumprecht.
Größte Datenbank freier Geschäftslokale
Mit der Plattform freielokale.at betreibt die WKW die österreichweit größte Datenbank freier Geschäftslokale. Aktuell sind dort rund 400 freie Geschäfte zu finden. Die Lage, was die Leerstände betrifft, sei insgesamt stabil, versichert Gumprecht: »Derzeit liegen wir sogar unter den üblichen Werten. Wien ist eine Metropole mit einem bunten Mix und viel Bezirkskolorit in der Erdgeschoßzone. Natürlich gibt es Grätzel, die besser funktionieren und Nebenlagen, die mit Leerständen konfrontiert sind.
Kurzfristige Leerstände seien ein natürliches Phänomen. Etwa, wenn ein Firmensitz woandershin verlegt wird, steht das alte Gebäude für eine Zeit leer, bis ein neuer Mieter einzieht. Problematisch werde der Leerstand, wenn er über einen längeren Zeitraum hinweg vorherrscht, meint Gumprecht. »Ein gewisses Maß an Leerstand in der Stadt lässt eine gesunde Dynamik entstehen. Entscheidend ist, dass die Leerstandsdauer der einzelnen Geschäftslokale so gering wie möglich ist, damit Grätzel lebendig bleiben«, so die Wirtschaftskammer-Funktionärin.
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