»Conos«-Chef Arnold Oberacher © Thomas Fischer

»Conos«-Chef Arnold Oberacher © Thomas Fischer

«1. Österreichischer Camping Gipfel»: Neues Selbstbewusstsein der einst »billigen« Urlaubsform

Ein Höhepunkt des Events in Graz war die Präsentation der ersten österreichweiten Campingstudie, die als zentrale Diskussionsgrundlage für künftige Strategien dienen soll.

von Alexander Schöpf
24. April 2024

Graz war kürzlich Schauplatz des »1. Österreichische Camping Gipfels«. Über 140 Teilnehmer:innen aus dem ganzen Land sowie zahlreiche internationale Partner und Institutionen ließen sich das Event nicht entgehen. Camping hat in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom erlebt und sich von dem Label, eine »billige« Urlaubsform zu sein, gelöst. Das ist auch eine der zentralen Erkenntnisse der ersten österreichweiten Campingstudie, die von »Conos« im Auftrag der »Camping Initiative Steiermark« in Kooperation mit dem Wirtschaftskammer-Fachverband der Freizeit- und Sportbetriebe erstellt wurde und im Rahmen des Gipfels präsentiert wurde.

Impulsgeber für regionale Wertschöpfung

Trotz noch vieler vorhandenen Vorurteile gilt Camping bei vielen Menschen heute als qualitäts- und gehaltvoller Lifestyle- und Naturerlebnisurlaub. Studien-Co-Autorin Mira Kylander hat festgestellt, dass Camping in vielen Regionen mittlerweile eine wichtige strukturelle Säule der Tourismuslandschaft darstellt. Trotz dieses dynamischen Wandels sei vielen Touristikern die potenzielle künftige Rolle und Chance des Campings noch viel zu wenig bewusst.

Als weiteres wesentliches Ergebnis zeigt die Studie die hohe Bedeutung des Campings als Impulsgeber für die regionale Wertschöpfung: Auch wenn aktuell noch oft solide Daten zu den Tagesausgaben fehlen, zeige eine erste ökonomische Annäherung, dass mehr als eine halbe Milliarde an regionalen Umsätzen und rund 8.000 bis 9.000 Arbeitsplätze in Österreich direkt und indirekt vom Campingtourismus (ohne Campinghandel – Anm. d. Red.) profitieren, so die Studienautoren. »Rund zwei Drittel der Camping-Umsätze werden dabei in im Umfeld von Stell- bzw. Campingplätzen in regionalen Betrieben ausgegeben, z.B. für Gastronomie, Handel oder touristische Attraktionen und Highlights«, betont Co-Autorin Manuela Wiesinger von der »Conos«.

Drei zentrale Empfehlungen

Arnold Oberacher, Studienleiter und Geschäftsführer von »Conos«, unterstreicht die daraus resultierende Notwendigkeit gemeinsamer Visionen und Handlungspfade der österreichischen Campingbranche für die Zukunft. Vor allem drei zentrale Strategieempfehlungen wurden abgeleitet, die in den kommenden Jahren von der »Campingfamilie Österreich« im Schulterschluss mit dem Bund und den Ländern, der »Österreich Werbung« und den Landestourismusorganisationen sowie der Tourismusbranche im Interesse der österreichischen Tourismusentwicklung forciert werden sollen:

  1. Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung zur geänderten und künftigen Bedeutung und dem Stellenwert des Campings in der Tourismusbranche schärfen.
  2. Die international vergleichsweise hohe Qualität des Campingangebotes in Österreich durch zeitgemäße Entwicklungen z.B. im Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit wie auch Stellplatzlösungen sowie durch innovative Ansätzez.B. in Form von Road-Trips oder Themenkombinationen (wie „Camping & Kulinarik“ etc.) stärken und profilieren.
  3. Erschließung neuer Märkte und Zielgruppen durch innovative Produkte wie Glamping und Mietcamping oder gezielte Marktbearbeitung zur Saisonverlängerung und Diversifizierung.

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