
Die Gründer: Sebastian Fritz und Patrick Fischer.
© Lars Nysøm
Österreichische Gründer setzen auf minimalistisches Design und Funktionalität
Salz- und Pfeffermühlen, Trinkflaschen, Messer und Kaffeebecher zeigen sich im minimalistischen Design und skandinavischer Ästhetik.
von Alexandra Gorsche
03. September 2023
Lars Nysøm, ein von zwei Österreichern gegründetes Unternehmen, hat es sich zum Ziel gesetzt, Alltagsgegenstände schöner zu machen. Erfolgreich widmen sich Gründer Patrick Fischer und Sebastian Fritz Produkte wie Pfeffermühlen, Trinkflaschen und Brotboxen entwickelt. In einem exklusiven Interview gewährten sie Einblicke in ihre Anfänge, die Produktion in China und ihre Pläne für die Zukunft.
Die Idee zum Namen »Lars Nysøm« entstand bei einem Brunch, bei dem die beiden Gründer Patrick Fischer und Sebastian Fritz beschlossen, etwas Eigenes zu gründen. Während sie sich umsahen, fiel ihnen auf, dass das Design der Pfeffermühlen auf den Tischen alles andere als ansprechend war. Diese Beobachtung inspirierte sie, schöne und funktionale Alltagsgegenstände zu schaffen. Sie entschieden sich für einen minimalistischen Designansatz mit skandinavischem Einfluss. Die Vision war für Patrick Fischer klar: »Schöne und funktionale Produkte zu kreieren, die den Alltag verschönern, das war unsere Idee. Wir haben schrittweise gelernt und uns auch externes Know-how geholt, um unser Handwerk zu verbessern.«
Das Konzept
Bei ihren ersten Schritten im Geschäft nutzten Fischer und Fritz ihre wirtschaftswissenschaftlichen Hintergründe, um Analysen durchzuführen und umfassende Recherchen anzustellen. Sie erkannten früh, dass ihr Unternehmen ein Online-Geschäft sein sollte und nahmen die Konkurrenz genau unter die Lupe. Mit den gewonnenen Erkenntnissen starteten sie die Produktion der ersten Produkte. Von der Auswahl der Produzent:innen über die Platzierung der ersten Bestellungen bis hin zur Bewältigung logistischer Herausforderungen erwarben sie sich ihr Wissen im operativen Bereich durch einen Learning-by-Doing-Ansatz.
Die Produkte
Seit dem Start des ersten Produkts im Jahr 2017 haben Fischer und Fritz kontinuierlich ihre Produktpalette erweitert. Dabei ließen sie sich von ihren Vorstellungen von schnörkellosem Design leiten, wobei die Funktion und Haltbarkeit der Gegenstände stets im Fokus standen, berichtet Sebastian Fritz und bekräftigt: »Unser Bestreben ist minimalistisches Design und hohe Qualität. Wir möchten, dass unsere Kund:innen nicht nur mit der Optik, sondern auch mit der Haptik unserer Produkte zufrieden sind.«

© Lars Nysøm
Das Portfolio
Die Produkte von Lars Nysøm sind in zwei Portfolios positioniert: »Home« und »Out of Home«. Bei der Entscheidung für neue Produkte berücksichtigen sie, welche gut zu einem der beiden Portfolios passen würden. Wichtig ist ihnen, dass sie ihr Unternehmen selbst finanziert haben und keine Investoren an Bord haben. Diese Unabhängigkeit ermöglicht es ihnen, ihre Entscheidungen selbst zu treffen und ihre Vision konsequent zu verfolgen. Obwohl sie sich aufgrund begrenzter finanzieller Ressourcen nicht mit großen Marken messen können, sind sie stolz darauf, schrittweise zu wachsen und die Marke kontinuierlich zu etablieren.
Die Zielgruppe
Die Zielgruppe von Lars Nysøm sind hauptsächlich Online-Kund:innen. Aufgrund der finanziellen und zeitlichen Einschränkungen zu Beginn ihres Unternehmens war der Online-Vertrieb die einzige Möglichkeit. Ihre Produkte werden derzeit auf verschiedenen Online-Marktplätzen in Großbritannien, den USA und Europa angeboten und stoßen auf positive Resonanz. Patrick Fischer sieht ein großes Potential im B2B-Bereich: »Wir möchten unsere Marke für jeden zugänglich machen und sehen großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit Hotels und Restaurants. Außerdem sind wir stolz darauf, dass wir unser Unternehmen ohne Investoren aufgebaut haben und so unsere Unabhängigkeit bewahren können.«
Die Produktion
Die Produktion der Lars Nysøm-Produkte erfolgt in China. Obwohl sie auf Herausforderungen wie kulturelle Unterschiede und Qualitätskontrolle achten müssen, haben Fischer und Fritz Vertrauen in ihre chinesischen Produzenten aufgebaut. Um die Qualität sicherzustellen, lassen sie externe Qualitätsprüfungen durchführen. Sie arbeiten eng mit einer Sourcing-Managerin vor Ort zusammen, die die kulturellen und sprachlichen Besonderheiten kennt und ihnen hilft, Probleme zu lösen. Auf die Frage, ob China wirklich die beste Option für eine Produktion sei, zeigt sich Sebastian Fritz klar: »China ist für uns die beste Option. Leider gibt es in Europa nur noch wenige Möglichkeiten, hochwertige und erschwingliche Produkte wie unsere herzustellen. Wir hoffen jedoch, dass sich das in Zukunft ändern wird.«

Die Zukunftspläne
Lars Nysøm plant, sein Sortiment in Zukunft weiter auszubauen. Neben Pfeffermühlen, Trinkflaschen, Kaffeebechern, Käsemessersets und Brotboxen sind bereits weitere Produkte wie Salz- und Pfefferstreuer, Chilimühlen, Käsehobel sowie ein neuer Kaffeebecher geplant. Nachhaltigkeit ist den Gründern wichtig, und obwohl sie sich selbst nicht als nachhaltige Marke bezeichnen, setzen sie sich für klimaneutrale Zertifizierungen ein und kompensieren ihre Emissionen durch Projekte zur Plastikvermeidung und Aufforstung.
Lars Nysøm hat es geschafft, mit seinem minimalistischen Design und funktionalen Produkten sowohl online als auch bei Kund:innen im Hotel- und Restaurantbereich Anklang zu finden. Die Gründer sind davon überzeugt, dass sie mit ihrer Vision und der sorgfältigen Abstimmung ihrer Produkte auf die Marktnachfrage weiterhin erfolgreich sein werden. Gleichzeitig würden sie sich wünschen, dass auch in Europa wieder Möglichkeiten geschaffen werden, Designideen vor Ort zu produzieren und somit eine Reindustrialisierung zu ermöglichen.
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