Die Weinwelt trauert um zwei Legenden

Catherine Péré Vergé, Grande Dame de Pomerol, und Franco Biondi Santi, der »Vater des Sangiovese«, verstarben am Wochenende.

Zum Beginn der diesjährigen Primeurwoche trägt Bordeaux Trauer: Catherine Péré Vergé, Besitzerin der Châteaux Le Gay, La Violette und Montviel verstarb am Freitag, kurz vor ihrem 74. Geburtstag, an den Folgen ihrer langen und schweren Krankheit. Seit 1985 hatte sich die Grande Dame de Pomerol am rechten Bordeaux-Ufer ein eigenes Imperium aufgebaut, nachdem sie ihre Anteile am Familien-Unternehmen, der Kristallglas-Manufaktur Cristalleries d'Arques, verkauft hatte.

Gute Investitionen
Die Mutter von drei Kindern stellte immer wieder ihren Unternehmergeist unter Beweis: Schon früh erkannte sie das Potenzial argentinischer Weine und beteiligte sich mit 800 Hektar Weinbergen am Projekt Clos de Los Siete in Mendoza. Zudem gehörte ihr der bezaubernde Landgasthof Ostapé im südfranzösischen Baskenland.

Trauer auch in der Toskana
Auch in Italien ist der Todesfall einer Größe der Weinwelt zu beklagen: Franco Biondi Santi, Enkel des Brunello-Pioniers Ferrucio Biondi Santi, verstarb im Alter von 91 Jahren. Wie sein Großvater machte sich Franco Biondi Santi unsterblich durch seinen Verdienst um den italienischen Wein. Für den »Vater des Sangiovese« stand Qualität über allem. Seine Riserva-Weine, die er nur in Spitzenjahrgängen herstellte und bewusst auf unter 17.000 Flaschen limitierte, setzten neue Maßstäbe. Schon 2001 konnte er für die 1997er-Riserva 400 Euro pro Flasche verlangen.

Franco Biondi Santi hinterlässt seine Frau Maria Flora und seine beiden Kinder.

(sb)

Sascha Bunda
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