Die Sensation im 20. Wiener Gemeindebezirk, ausgelöst durch Lukas und Markus Mraz.

Die Sensation im 20. Wiener Gemeindebezirk, ausgelöst durch Lukas und Markus Mraz.
© Lukas Ilgner

Editor's Secret: »Mraz & Sohn«

Oft wurde in diesem Heft der Guide Michelin kritisiert. Heute muss Wolfgang Rosam einmal Abbitte leisten: Die franzö­sischen Restaurant­tester gaben dem »Mraz & Sohn« den zweiten Stern und sorgten für eine Sensation.

Sämtliche »einheimischen« Restaurantguides wie Gault Millau (gibt dem MRAZ nur drei Hauben), À la Carte (bewertet gar nur mit 93 Punkten) oder auch wir von FALSTAFF (immerhin 95 Punkte) haben offensichtlich die unfassbare Metamorphose dieses kuli­narischen Kleinods »verschlafen«. Der große Umschwung begann vor mehr als zwei Jahren, als Markus Mraz, der bereits 1990 im 20. Bezirk das Restaurant seines Vaters übernommen hatte, aus der Villa Kunterbunt – die Einrichtung war tatsächlich sehr farbenfroh, um nicht zu sagen kitschig – ein extrem cooles, minimalistisches und nur mehr in schickem Grau gehaltenes In-Lokal kreierte. Und derzeit gelingt Markus Mraz so ziemlich alles! Sohn Lukas ist Küchenchef in einer der angesagtesten Berliner Labstätten, in der CORDOBAR. Sohn Manuel hingegen blieb Wien treu und leitet die schwarz gewandete Servicebrigade im väterlichen Sternerestaurant. Und der Papa selbst kreiert Speisen, wie sie sonst nur in den besten Drei-Sterne-Restaurants der Welt zu genießen sind.

»MRAZ & SOHN« in Wien (2 Michelin-Sterne): Sechs Gänge, 88 Euro.
© Signe Brick
»MRAZ & SOHN« in Wien (2 Michelin-Sterne): Sechs Gänge, 88 Euro.

Fantastisches Preis-Leistungs-Verhältnis

Speisekarte gibt es im MRAZ & SOHN keine mehr. Die p. t. Gäste dürfen nur mehr sagen, wogegen sie allergisch sind und was sie gar nicht mögen. Der Rest ist Überraschung. Aber was für eine! Niemand kocht in Österreich derzeit kreativer als Markus Mraz. Und wahrscheinlich auch niemand günstiger in dieser Klasse, denn: Sechs Gänge kosten gerade mal 88 Euro! Dieselben sechs Gänge, auch nicht kreativer, kosten im Drei-Sterne-Restaurant »Eleven Madison« in New York City satte 300 US-Dollar. Außer der Kreativität hat Markus Mraz mit dem Chef und Superstar des »Eleven Madison«, dem Schweizer Daniel Humm, noch eines gemeinsam: Auch im »Eleven Madison« gibt es keine Speisekarte. Soll heißen: gegessen wird, was auf den Tisch kommt, wie einst bei »La Mama«, der allseits beliebten, typisch- italienischen Trattoria, in der auch die Mama in der Küche bestimmte, was die Gäste gerade serviert bekommen. Wer heute MRAZ & SOHN im Zwanzigsten besucht, wird aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Jeder Gang ist eine kleine Sensation für sich. Das gesamte Ambiente, die Qualität des Service sind völlig anders, als altein­gesessene Gourmets dieses Lokal in Erinnerung haben. Grund genug für eine persönliche Aufwertung des MRAZ’schen Punkte-Scores von bisher 95 FALSTAFF- Punkten auf sensationelle 98 (!) Punkte!
Aus dem Falstaff Magazin 04/2016.

Niemand kocht in Österreich derzeit kreativer als Markus Mraz.
© Lukas Ilgner
Niemand kocht in Österreich derzeit kreativer als Markus Mraz.

MRAZ & SOHN

Wallensteinstraße 59
1200 Wien
Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 19-24 Uhr
T: 01 3304594
www.mraz-sohn.at

Wolfgang Rosam
Wolfgang Rosam
Falstaff Herausgeber
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Mraz & Sohn
Was Markus und Lukas Mraz aus der Küche schicken, ist eine Sensation, und zwar Gang für Gang....
Wallensteinstraße 59, 1200 Wien
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