Ex-VW-Chef Herbert Diess im Interview.

Ex-VW-Chef Herbert Diess im Interview.
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Ex-VW-Chef Herbert Diess: »Ich bin mehr der Edelbrand-Typ«

Der einstige Topmanager spricht im Interview über sein neues Leben als Schnapsbrenner und warum er als »Ex-Auto-Mann« nicht auch Weinbauer geworden ist, wie viele seiner bekannten Kollegen.

Herbert Diess, ehemaliger CEO von Volkswagen und heutiger Aufsichtsratsvorsitzender von Infineon, widmete sich nach seiner Managerkarriere einem unerwarteten neuen Projekt: Er ist jetzt Schnapsbrenner.

Der Name »Milperales« bedeutet »1.000 Birnbäume« und ist natürlich nicht zufällig gewählt: »Ich habe in Südtirol 1.000 Rote-Williams-Bäume gekauft«, erzählt Diess. Die Birnbäume stehen wie das Hotel »Pico Velasco« an der Atlantikküste.

Wie frische Williams, nur stärker

Die Produktion erfolgt unter strengen ökologischen Standards, unterstützt von einem reinen Brennprozess bei Hans Reisetbauer in Axberg. Das Ergebnis ist ein  herausragender Obstbrand, der zunächst, der geringen Anbaumenge geschuldet, lediglich von Freunden genossen werden konnte, aber mittlerweile einen ausgewählten Kundenkreis anspricht. »Der Edelbrand schmeckt wie frische Williams nur stärker«, so Diess im Gespräch mit Falstaff.

In Spanien gibt es »herrliche Orujos, ganz großartige Weinbrände und regionsspezifische  Liköre wie den Patxaran aus dem nahegelegenen Navarra«. »Und jetzt auch etwas Obstdestillat«, freut sich der Ex-Manager und fügt hinzu: »Ich bin einfach mehr der Edelbrand Typ. Das Konzentriertere, das Essenzielle, das Klare, das liegt mir. Ein guter Edelbrand fängt das Aroma noch konzentrierter ein als Wein und im Fall von Milperales bleibt der Geschmack noch länger und nachhaltiger im Gaumen.«

 

Nachhaltigkeit auf allen Ebenen

Neben den Edelbränden setzt Diess auch bei seinen anderen Projekten auf Nachhaltigkeit, etwa indem er das Landgut für die ökologische Aufzucht von Rindern nutzt. Das CO2-freie Fleisch wird im Hotel »Restaurant Pico Velasco« unter der Leitung des Sternekochs Ignacio Solana serviert, welches sich ebenfalls auf Nachhaltigkeit ausrichtet.

Warum er kein Winzer werden wollte, wie viele seiner ehemaligen Berufskollegen, warum er schon als Bub Traktorfahren gelernt hat und weshalb er sich eigentlich an der spanischen Atlantikküste niedergelassen hat, lesen Sie im exklusiven Interview bei Falstaff PROFI.

 

Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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