Filippou eröffnet Pilgerstätte für Natural Wine Freunde

»o boufés« heißt die Weinbar mit spannender Speisekarte in der Wiener City.

»Wir wollen gar nichts anderes mehr trinken«, sagt Konstantin Filippou unmittelbar vor der Eröffnung seines Weinbistros »o boufés«. »Für mich ist das kein Hype, sondern selbstverständlich. Ich trinke seit zehn Jahren nur noch Natural Wines.« Grund genug für Filippou und seine Frau Manuela aus der Leidenschaft eine Weinbar zu machen. Bis zu 300 Natural Wines haben die beiden Gastronomen im Angebot, »Ich nenne sie real wines«, erzählt der Koch schmunzelnd. Doch nur Wein auszuschenken ist dem Herdvirtuosen natürlich zu wenig. Für ihn sind Natural Wines nicht nur deshalb so großartig, weil sie gut schmecken, sondern vor allem, weil sie sich hervorragend als Speisebegleiter eignen.

Von Schweinebauch bis Sepia
»o boufés« ist griechisch und bedeutet so viel wie »das Buffett«. Ein erster Blick auf die Speisekarte zeigt uns aber, dass das wohl nur Understatement sein kann. Filippou wird Köstlichkeiten aus der traditionellen (und unbekannten) griechischen Küche anbieten, sich aber keineswegs darauf beschränken. Auf der Charcuterie Platte (15 Euro) werden Spezialitäten aus dem gesamten mediterranen Raum angerichtet. Aber auch österreichische Schmankerl sind im Angebot: Marinierter Schweinebauch mit Erbsenpüree, Senfkaviar und Junglauch (11 Euro), Hühnerinnereien mit Ei, Parmesan und Zwiebel (11 Euro) oder gebackenes Kalbsbries mit Verjus und grünen Oliven (13 Euro). Bei den Hauptgerichten wird es wieder international: Rinderbackerl Stifado mit Schalotten, Speck, Pflaumen und Mais (21 Euro), mit Linsenragout und Gänseleber gefüllte Wachtel (17 Euro) oder den Filippou-Klassiker Sepia mit Blunze, Vogerlsalatz und marinierten Kartoffeln (18 Euro).

Auch die Wand im Lokal wird »natural« belassen / © Falstaff, DegenAuch die Wand im Lokal wird »natural« belassen / © Falstaff, Degen

Bis zu 300 verschiedene Natural Wines wird es im »o boufés« geben / © Falstaff, DegenBis zu 300 verschiedene Natural Wines wird es im »o boufés« geben / © Falstaff, Degen

Bouteillen ab 19 Euro
Die offensichtlich attraktive Kalkulation setzt sich auch bei den Weinen fort. Aus der Weinkarte können die Gäste einen Wein wählen und sich bei den Kühlschränken im Sousterrain gleich selbt bedienen. Die preisliche Range beginnt bei Erich Anderts »Gmischta Sotz« 2014 für 19 Euro pro Bouteille. Weitere Beispiele sind der Weißburgunder Handwerk 2013 vom pfälzischen Weingut Leiner für 28 Euro oder Vingt Neuf 2014 von Bertin-Delatte aus dem Loiretal um 32 Euro. Natürlich gibt es auch zahlreiche Verlockungen darüber. Es wird rund 15 Weine in der glasweisen Ausschank geben, wirtschaftlich gesehen ist man aber sicherlich besser bedient, wenn man gleich eine ganz Flasche nimmt. Auswahl und Einkauf der Weine ist Chefsache, die jüngsten Entdeckungen wurden zuletzt auf der »Raw« in London gemacht. Für das Weinservice ist Sommelier Stephan Martin verantwortlich, der eng mit dem Sommelier des benachbarten Hauptrestaurants, Emanuel Hofmann, zusammen arbeitet.

Puristisches Ambiente
Die Einrichtung ist ebenso »raw« wie die Weine. Bei der Bar setzt Filippou auf schwarz-goldene Retro-Akzente, die Wände sind so naturbelassen wie man sich das nur vorstellen kann. Die 40 Sitzplätze verteilen sich auf einen Bar-Bereich und einen leicht erhöhten Gastraum, alles sehr offen gehalten. Filippous neues Projekt hat alle Zutaten für eine neue Kult-Weinbar in Wien, das Soft-Opening beginnt mit 18. Juni, ab dann kann man sich selbst ein Bild machen.

(von Bernhard Degen)

o boufés
Dominkanerbastei 17
1010 Wien
www.konstantinfilippou.com

Bernhard Degen
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