Rona Mast und das »Hotel Schwarzmatt« feiern beide ihren 50. Geburtstag

Rona Mast und das »Hotel Schwarzmatt« feiern beide ihren 50. Geburtstag

»Gastlichkeit ist ja vom Artikel her schon weiblich besetzt«

Rona Mast feiert gemeinsam mit ihrem Hotel runden Geburtstag und ist überzeugt, dass es Frauen besser gelingt, einem Haus eine Seele zu geben.

In idyllischer Lage im Herzen des Markgräflerlands eröffneten Heidemarie und Gerhard Mast-Bareiss zum Saisonbeginn 1973 ihr Refugium im Thermal-Kurort Badenweiler – im selben Jahr, in dem am 11. März ihre Tochter Rona Mast geboren wurde. 50 Jahre »Hotel Schwarzmatt« und 50 Jahre Rona Mast – in diesem Jahr feiert die Gastgeberin gemeinsam mit ihrem Hotel runden Geburtstag und blickt zudem auf 25 erfolgreiche Jahre im Familienbetrieb zurück. Diese Jubiläen nahm Falstaff zum Anlass, um Mast zum Interview zu treffen.

Falstaff: Sie und das Hotel feiern heuer den 50. Geburtstag. Zu diesem »Doppeljubiläum« kommt noch ein Drittes! Sie leiten bereits seit 25 Jahren die Geschicke des Hotel Schwarzmatt. Wie fällt ihr Resümee aus?

Mast: Meine Eltern Heidemarie und Gerhard Mast-Bareiss haben 1973 das Schwarzmatt  gegründet und mir ein wohl bestelltes Haus übergeben, das ich in die Zukunft führen durfte. Heute bin ich stolz auf »50 Jahre Schwarzmatt«. Natürlich war ich sehr jung, als ich in das Familienunternehmen einstieg, aber rückblickend würde ich alles genau so wieder machen!

»Weibliche Gastlichkeit« hört man immer wieder. Was macht diese für Sie so besonders?

Gastlichkeit ist ja vom Artikel her schon weiblich besetzt – Spaß beiseite – es gibt auch Männer, die großartige Gastgeber sind! Aber aus meiner Sicht spielt das weibliche Naturell beziehungsweise die feminine Art eine große Rolle, Gastlichkeit ist für mich herzlich, weich, warm, liebevoll, fürsorglich, charmant … ach, ich könnte noch so viele positive Begriffe aufführen! Letztlich liegt das Geheimnis im Detail und darin, einem Haus eine Seele zu geben. Herz und Herzblut spielen dabei die ausschlaggebende Rolle. »Herzlich-gastlich« – das ist seit 25 Jahren mein Motto im Schwarzmatt.

Wie kann man über so viele Jahre immer am Puls der Zeit sein?

Neue Ideen sammeln, wann und wo immer man kann. Hören und ernst nehmen, was Gäste und Mitarbeiter sich wünschen. Trends erkennen, aktuelle Entwicklungen erfassen und gegebenenfalls auf das eigene Haus umsetzen. Die Kunst dabei: seinem Konzept und seiner Linie treu zu bleiben.

Wird man über die Jahre nicht auch betriebsblind?

Oh ja – man muss aufpassen! Intensive Phasen, die mich stark ins operative Geschäft einbinden sind, was Betriebsblindheit angeht, gefährlich. Da helfen mir gerade auch meine Familie und unsere zwei »Pubertiere« (12 und fast 16), neue Gedanken zu fassen und Kraft zu schöpfen. Ab und zu muss man auch raus, gerne in Häuser der gleichen Kategorie oder besser, diese erleben und aufmerksam beobachten. Ich bin nicht der Meinung, das Rad immer neu erfinden zu müssen, aber lernfähig muss man bleiben!

Worin finden Sie die größte persönliche Erfüllung in dieser Position?

Meine Erfüllung ist es, die Gäste happy zu sehen, in strahlende Augen zu blicken und das Gefühl zu haben, zu diesem Glück gemeinsam mit allen Mitarbeiter:innen aktiv beigetragen zu haben. Ein glücklicher und zufriedener Gast, der sich umsorgt und wie zu Hause fühlt und dann auch noch sagt, er komme bald wieder, ist vergleichbar mit einem großen Applaus für einen Künstler. Da geht mir das Herz auf und sagt mir: alles umsorgen hat sich gelohnt.

Ist das Ziel, andere Menschen glücklich zu machen, ein starker Antrieb?

Für mich persönlich ist das der größte Antrieb überhaupt! Andere Menschen glücklich zu machen, positive Resonanz zu spüren, das ist eine pure Freude. Dieses Erfolgserlebnis gibt mir immer den nötigen Schwung und die Motivation, allen Herausforderungen, die die Hotellerie so mit sich bringt, entgegenzutreten.

 

Was haben Sie für die kommenden Jahre auf der Agenda?

Ich möchte Hotel und Restaurant mit gut geschulten und begeisterten Mitarbeiter:innen noch schöner und attraktiver für unsere Gäste zu machen. Das Haus soll ein »Bijou« sein und diesem Namen auch weiterhin gerecht werden.

Ich will das Unternehmen noch nachhaltiger aufstellen. Seit Jahren sind wir an die örtliche Fernwärme angeschlossen, wir haben E-Ladestationen und ein großes Photovoltaik–Projekt steht ins Haus.  Auch die Themen Regionalität und Besinnung auf die Wurzeln werden bei uns großgeschrieben und weiter ausgefeilt.

Was ist eigentlich der USP ihres Hauses?

»Dreiklang der Verwöhnung« – so lässt sich die Wohlfühl-Atmosphäre und das Angebot meines sehr persönlich geführten Hauses am besten beschreiben. Konkret sind dies komfortables, ruhiges Wohnen im eleganten Landhausstil, qualitativ hochwertige, marktfrische und badisch, französisch, mediterran inspirierte Saisonküche mit exzellentem,  regionalem Weinkeller sowie ein attraktives, vielfältiges und aktives Freizeitprogramm im Dreiländereck.

 

War es eigentlich ein Vorteil in den Familienbetrieb eintreten zu können?

Absolut! Eine Basis zu haben, auf der man aufbauen kann ist zunächst große Verantwortung und Herausforderung. Letztlich ist es aber auch ein Geschenk als solches. Das sieht man vielleicht nicht gleich im ersten Moment, aber es ist eine gute Grundlage, auf der sich aufbauen lässt. Heute bin ich mehr als dankbar dafür.

Bei Ihnen sind seit Generationen starke Frauen am Ruder?

Korrekt! Meine Großmutter Hermine Bareiss ist die Gründerin des berühmten Hotel Bareiss im Schwarzwald. Meine Mutter Heidemarie Mast-Bareiss hat mit meinem Vater Gerhard Mast 1973 das Schwarzmatt gegründet und ich darf es heute in zweiter Generation führen. Das macht mich sehr stolz! Mein Mann und ich haben zwei Kinder, einen Sohn mit fast 16 und eine Tochter mit 12. Sie ist schon heute sehr interessiert und hilft oft und gerne im Hotel. Aktuell wünscht sie sich, irgendwann in meine Fußstapfen zu treten. Schauen wir mal…

Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
Mehr zum Thema