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Gegen Pizza Hawaii: Italien möchte seine Küche verteidigen

An Gerichten wie Pizza Hawaii oder Mac and Cheese scheiden sich die Geister: Die einen lieben sie, die anderen sehen darin ein kulinarisches Verbrechen. Die italienische Regierung möchte die traditionelle Cucina Italiana nun in das Verzeichnis des immateriellen UNESCO-Weltkulturerbes aufnehmen lassen.

Die italienische Küche gilt als eine der besten auf der ganzen Welt – und diese Tradition soll verteidigt werden, wenn es nach der italienischen Regierung geht. Diese setzt sich aktuell dafür ein, die italienische Gastronomie in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufzunehmen. Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida erklärt zu den Bemühungen: »Die italienische Kulinarik ist ein Schatz und muss verteidigt werden.«

In einem offiziellen Bewerbungsschreiben an die UNESCO beschreibt das italienische Außenministerium die italienische Küche als eine Reihe sozialer Praktiken, Rituale und Gesten, die auf zahllosen lokalen Kenntnissen beruhen. Durch sie werde, dem Dossier zufolge, die biokulturelle Vielfalt des Landes widergespiegelt.

Der Unterschied: Italienische Küche im In- und Ausland

Der italienische Landwirtschaftsverband »Coldiretti« sieht vor allem die vermeintlich italienische Küche außerhalb des Landes als Problem. Ein Beispiel dafür sei etwa die vor allem in den USA beliebten Mac and Cheese, also Nudeln mit Käsesauce, die dem Verband zufolge nichts mit der traditionellen Pasta-Zubereitung zu tun haben.

Ein »wahres Sakrileg« ist dem Landwirtschaftsverband zufolge dagegen die auch hierzulande beliebte Pizza Hawaii mit Ananas. Diese Frucht sei zwar als Dessert in Ordnung, habe allerdings rein gar nichts auf einer Pizza zu suchen. »Deshalb ist es wichtig, die italienische Küche mit der Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe zu schützen«, so »Coldiretti«-Präsident Ettore Prandini.


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Tim Lamkemeyer
Tim Lamkemeyer
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