Hans Jörg Bachmeier und Tim Mälzer

Hans Jörg Bachmeier und Tim Mälzer
RTL/Hendrik Lueders

»Kitchen Impossible«: Dieses Gericht hätte Tim Mälzer beinahe zum Aufgeben gezwungen

Der Hamburger Starkoch bekam es in der zweiten Folge der neuen »Kitchen Impossible«-Staffel mit dem Münchner Küchenchef und »Beim Sedlmeyer«-Inhaber Hans Jörg Bachmeier zu tun.

Wenn schon das erste Treffen der Kontrahenten in der Boxhalle stattfindet, kann man davon ausgehen, dass es ein harter Kampf wird. In der aktuellen Folge von »Kitchen Impossible« traf Tim Mälzer seinen Kontrahenten Hans Jörg Bachmeier in der legendären »Ritze« in Hamburg, wo die beiden Spitzenköche schon mal auf Tuchfühlung gingen.

Dänische Flagge in Salzburg zeigen

Und wie sich im Verlauf der Sendung zeigte, schreckten weder Mälzer noch der Inhaber des Münchner Restaurants »Beim Sedlmayr« vor dem einen oder anderen wohlgetimten Tiefschlag zurück. Den ersten setzte es gleich in der ersten Runde: Tim Mälzer legte seinem Kontrahenten zwar die dänische Flagge, tatsächlich musste Bachmeier aber nach Salzburg. Im Restaurant »Ikarus« wartete nämlich der dänische Zwei-Sterne-Koch Eric Vildgaard, der mit seiner Nordic Cuisine Bachmeier an seine Grenzen brachte.

In der Box warteten Jakobsmuschel mit Stachelbeere und Rose sowie Weißer Spargel Panna Cotta mit Grapefruit und Hummer auf den Münchner Spitzenkoch. Der schlug sich wacker und holte solide 5,9 Punkte.

Leberhaken in München

Anschließend ging es für Mälzer nach München, wo er von seinem Kontrahenten Hans Jörg Bachmeier direkt ein »Umstyling« verpasst bekam. Seine Freude über die bayerisch-traditionelle Tracht hielt sich deutlich in Grenzen und ließ die Laune nicht unbedingt steigen. Die wurde auch nicht besser, als er die schwarze »Kitchen Impossible«-Box öffnete. Darin verbarg sich nämlich eine Mammutaufgabe: Kalbsbries Rumohr mit Albufera-Soße, entwickelt von niemand Geringerem als »Jahrhundertkoch« Eckart Witzigmann persönlich. Dabei handelt es sich um eine Art Pastete, gefüllt mit allerlei Köstlichkeiten: Kalbsbries mit Trüffeln belegt, getoppt von einer Leber, das ganze eingebacken in einen feinen Teig.

Als Problem für Mälzer entuppte sich die Leber: »Wenn es Gänsestopfleber ist, müsste ich die Aufgabe jetzt abbrechen. Dann kann ich diese Aufgabe leider nicht machen.« Als Koch habe er auch die Aufgabe, Verantwortung zu übernehmen und bestimmte Produkte nicht zu verarbeiten, so der Hamburger. Zum Glück kam dann Entwarnung von Hans Jörg Bachmeier: Es handle sich um eine Entenleber, bei der die Tiere nicht gemästet werden. Das Gericht musste Mälzer dann vor den Augen der französischen Chefköchin Virginie Protat im »Tantris« zubereiten. Die Jury zeigte sich durchaus beeindruckt und belohnte ihn mit starken 7,7 Punkten.

Heiße Nächte in Palermo

Für Hans Jörg Bachmeier lautete die zweite Station Palermo. In der sizilianischen Hauptstadt musste er nichts Geringeres als *das* Streetfood des Landes zuzubereiten: Arancini. In typischer »Kitchen Impossible«-Manier gab er sich großspurig und wähnte bereits einen sicheren Sieg. Immerhin hatte er die goldgelb frittierten Reisbällchen schon selbst auf der Karte gehabt.

Doch der Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall, denn Bachmeier geriet gleich auf verschiedenen Ebenen ins Schwitzen. Er musste sich nicht nur mit der sizilianischen Hitze und dem Frittierfett herumschlagen, sondern auch noch zwischen der Originallocation und der 100 Meter entfernten Vorbereitungsküche hin und her rennen. Und auch bei der Zubereitung war er weiter vom Originalrezept entfernt als er vermutete. Das fiel auch der Jury auf und spendete ihm gutgemeinte 5,6 Punkte.

»Manschepansch« in Madrid

Das bedeutete für Mälzer bei seiner zweiten Challenge, dass bereits ein Punkteschnitt von 3,9 für den Sieg reichen würde. Die Reise führte ihn diesmal nach Madrid, wo er im ältesten Restaurant der Welt, »Botín«, erwartet wurde. Bachmeier griff dabei wieder in die psychologische Trickkiste: Mälzer hatte nur fünf Minuten Zeit das Gericht – eine traditionelle Suppe oder »Manschepansch«, wie es der TV-Koch nannte – zu verkosten. Für die Zubereitung lag das Zeitlimit dann bei vier Stunden.

Ein Leichtes dachte sich Mälzer, ohne zu diesem Zeitpunkt zu ahnen, dass er dann in der Küche des »Botín« noch mit einem zweiten Gericht überrascht wurde: Croquetas. Doch der »Bullerei«-Chef zeigte einmal mehr sein Improvisationstalent und beeindruckte mit seiner Interpretation der beiden Gerichte auch die Jury. Zu den 7,7 Punkten aus der ersten Runde addierten sich nochmal überragende 8,7 und mit einem Gesamtergebnis von 16,4 zu 11,5 Punkten stieg Mälzer als souveräner Sieger aus dem Ring.

Alexander Schöpf