Die Vertuo ist wandelbar und vielseitig einsetzbar. 

Die Vertuo ist wandelbar und vielseitig einsetzbar. 
© Beigestellt

Nespresso Vertuo im Test: Die nexte Genussmaschine

Einmal mehr hebt Nespresso das Thema Kaffeesystem auf ein neues Level: Die Vertuo next erweist sich selbst im Büro-Langzeittest als erstaunlich anpassungsfähig.

Sie ist ja eigentlich nicht gedacht für den Einsatz im Büro, die Vertuo. Dorthin passen eher die kleinen, feinen, bunten Nespresso-Klassiker wie die Pixie oder die Essenza Mini, die auf jedem Sidebord eine »bella figura« machen; fein für den schnellen Espresso-Kick zwischendurch, der fit für die kommenden Stunden macht. Auch die etwas höherpreisigen Modelle Creatista Plus und Creatista Pro sind Klassiker in Teeküchen und Meeting-Räumen, sie haben sich im Dauereinsatz bewährt und liefern für jeden Kaffeegeschmack das passende Erlebnis.

Andere Erfahrung

Die Vertuo ist anders. Die Technik ist anders, die Optik ist anders, die Absicht, mit der sie designt wurde, ist anders: Die Vertuo verspricht langanhaltenden Kaffeegenuss. Sie ist weniger ein Gerät für Ristretto-Liebhaber, die sich mit einem heißen Schluck begnügen, und sie ist nichts für Schnell-Schnell-Zwischendurch-Kaffeetrinker. Darum sind auch die Kapseln anders und letztlich auch das, worum es Nespresso eigentlich geht: Der Kaffee selbst ist irgendwie anders.

Zentrum der Aufmerksamkeit

Die Vertuo wird ihrer Bestimmung dort gerecht, wo man sich Zeit nehmen kann: Im Garten, in den man sich am Sonntagnachmittag alleine an einen kleinen Tisch mit einer großen Tasse zurückziehen möchte. Wo Freunde kommen, um zu essen, und danach einen Eiskaffee als Dessert nimmt. Wo man traditionelle Kaffeekultur pflegt und aus glänzenden Silberkannen Kaffee in gutes Porzellan gießt, um ihn zu süßen Backwaren zu reichen. Kurz: Überall dort, wo Kaffee im Zentrum der Aufmerksamkeit steht.

Coffee tasting

Aber im Büro? An einem Ort, an dem der Kopf mit allem beschäftigt ist, nur nicht mit dem Gaumen? Für Kaffeemaschinen gilt hier ein altes Sinatra-Zitat. If I can make it there
I'll make it anywhere.
Also steht die Vertuo jetzt seit bald zwei Monaten im Meeting-Raum der Falstaff-Online Redaktion. Also immer noch dort, wo wir sie aufgestellt hatten, um uns virtuell von Nespresso Coffee Ambassador Michael Ilsanker durch ein auf die Vertuo next abgestimmtes Coffee Tasting führen zu lassen.

Verkostungs-Schule

Dabei standen vier der 28 Sorten zum Tasting bereit: »Carafe Pour-Over Style« und »Master Origins Colombia«, um deren Duftnoten hinsichtlich Fruchtigkeit und Röstung erkunden zu können, sowie »Master Origins Costa Rica« und »Double Espresso Scuro«, um über die Kriterien »Körper« und »Bitterkeit« tief in die Geschmacksnoten einzutauchen. Bestens vorbereitet brachte das Team um Ilsanker die wesentlichen Eigenschaften der unterschiedlichen Röstungen auf den Punkt. Viel mehr aber ging es dem Nespresso-Team darum, den Tasting-Teilnehmern nahezubringen, worauf es beim Coffee-tasting zu achten gilt.

Der Filtergeschmack ist zurück

Denn darüber erschießt sich auch die Kraft und Besonderheit der Maschine: Die nämlich erkennt am auf der Kapsel aufgedruckten Barcode präzise, mit welcher Temperatur und welchem Druck die jeweilige Sorte zuzubereiten ist. Und so lernen wir: Kaffee verändert Aussehen, Geschmack und Duft schon bei Nuancen steigender und fallender Temperaturen recht deutlich. Und wenn man die Sorte »Carafe Pour-Over Style« als zu wässrig empfindet, dann liegt es daran, dass man ihn nicht umgerührt hat – denn durch das Rühren, so erfahren wir, öffnet sich das Herz des Kaffees. Und das wiederum verhilft ihm zu einem »mild-röstigen, filterähnlichen Geschmackserlebnis«. Also: Filtergeschmack is back – was in der Nespresso-Sphäre fast einem kleinen Paradigmenwechsel gleichkommt.

Anpassungsfähig auch im Büro

Im Härtetest des Büroalltags allerdings spielen solche Nuancen kaum eine Rolle. Okay, natürlich will man gerade als Falstaff-Mitarbeiter auch in der Alltagshektik geschmacklich untadeligen Kaffee trinken. Für schlechten ist das Leben einfach zu kurz, aber an dieser Stelle darf man vorwegnehmen: Mission accomplished – der Kaffee, den die Vertuo brüht, passt sich der Situation an: Sei es bei der Zubereitung des klassischen Wiener Eiskaffees (die Carafe eignet sich hier in jeder Hinsicht wirklich hervorragend) oder beim kurzen Affogato nach dem Mittagessen, dem doppelten Espresso, der uns auch vor acht Uhr morgens leistungsfähig macht oder dem vollmundigen Lungo, der auch ein 60 Minuten-Teams-Meeting erträglich macht.

Körperreiches Erlebnis

Tatsächlich ist die Vertuo next ein Highlight, auch, wenn Verschiedenes den eingefleischten Nespresso-Fan irritieren mag. Die Menge der Créma bei manchen Sorten etwa, oder die Kraft, die nötig ist, die Kapselkammer zu öffnen und zu schließen. Beides ist nicht unbeträchtlich, tut aber dem Ergebnis – dem Kaffeegeschmack selbst – keinen Abbruch. Womit uns nur noch festzuhalten bleibt, dass der Arpeggio-Freund einem mit der Vertuo gebrühten Double Espresso Scuro selbst nach acht Testwochen immer noch ein volles, körperreiches Kaffee-Erlebnis attestieren kann.       

Johannes Roth
Mehr zum Thema