Die Pelješac-Brücke erspart Kroatien-Urlaubern einen beschwerlichen Umweg entlang der Küste.

Die Pelješac-Brücke erspart Kroatien-Urlaubern einen beschwerlichen Umweg entlang der Küste.
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Pelješac-Brücke verkürzt Weg nach Dubrovnik

Die neue Pelješac-Brücke über die Bucht von Mali Ston erspart Kroatien-Urlaubern die Fahrt durch Bosnien-Herzegowina.

Wer in den nächsten Wochen von Zagreb nach Dubrovnik fährt, könnte eine positive Überraschung erleben: Die Fahrtzeit von der kroatischen Hauptstadt zur Küstenstadt im Süden des Landes dauert jetzt nur noch rund vier Stunden. Bisher mussten mindestens sechs Stunden eingeplant werden, an Wochenenden im Sommer oft sogar deutlich mehr. Der Grund für die längere Fahrtzeit: Ein kleiner Zipfel von Bosnien-Herzegowina ragt bis ans Meer vor und Reisende müssen daher ein anderes Land durchqueren, wenn sie von der einen kroatischen Stadt zur anderen fahren wollen. Noch dazu ist Bosnien-Herzegowina kein EU-Mitglied.

Pelješac-Brücke statt Korridor von Neum

Nun geht es aber deutlich schneller: Eine Brücke über die Bucht von Mali Ston erspart Reisenden das Auf und Ab an der Küste durch den sogenannten Korridor von Neum. Diese Woche, genauer gesagt am Dienstag abends, wurde die gewaltige Brücke offiziell eröffnet. Und selbst wenn derzeit noch die Route in den Süden mitten durch die Stadt Ston führt und daher Staus nicht zu vermeiden sind: Die Fahrt wird bequemer sein. Und spätestens für die nächste Sommersaison soll dann auch diese Engstelle mit einer Umfahrung beseitigt werden.

Gebaut von Firma aus China

Die Brücke wurde größtenteils von der EU finanziert, insgesamt betrugen die Kosten rund 550 Millionen Euro. Erbaut wurde sie von einem chinesischen Konzern, nämlich von der China Road and Bridge Corporation – das hat in der EU für Kopfschütteln und Kritik gesorgt. Anbieter wie das österreichische Bauunternehmen Strabag waren bei einer Ausschreibung unterlegen. Der wachsende Einfluss Chinas in Südosteuropa wird von EU-Staaten mit Skepsis beobachtet. Die Touristen, die seit gestern hoch oben über dem Meer Richtung Süden und retour fahren können, dürfte das eher weniger kümmern.

Redaktion
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