Das Herz des Weinguts stellt eine kleine Weingarten-Parzelle auf der Ried Roterd dar: 0,17 Hektar, die Dorli Muhrs Großmutter Katharina im Jahr 1918 als Hochzeitsgeschenk erhielt. 1996 revitalisierte Dorli Muhr diese Parzelle, und seither ist das Projekt ständig gewachsen. Mittlerweile bearbeitet Dorli Muhr zwölf Hektar Rebfläche auf dem Spitzerberg, und zwar in biologischer Wirtschaftsweise. Die Erträge sind sehr gering: Von den zwölf Hektar Fläche erzeugt Dorli Muhr nur etwa 40.000 Flaschen, davon rund 85 Prozent reinsortigen Blaufränkisch. Die Weine sind sehr konzentriert und doch sehr leichtfüßig und elegant dank der Kalkböden. Dorli Muhrs Weine sind außerdem bekannt für ihre seidige Dichte und erstaunliche Länge. Etwa ein Viertel der Produktion wird in Österreich verkauft, Exportmärkte sind die USA, Großbritannien, Irland, Belgien, Holland, Portugal, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Polen, Russland, Deutschland, die Schweiz, Thailand und Australien. Seit dem Jahrgang 2018 sind die Weine bio-zertifziert. Im Jahr 2004 gründete Dorli Muhr eine Gruppe von qualitätsorientierten Winzern, die gemeinsam Kriterien für die Verwendung der Herkunft »Spitzerberg« festlegten und seither einander in der Herstellung besonders feiner Blaufränkisch unterstützen. Auf diese Weise konnte man in den vergangenen Jahren die Aufmerksamkeit der nationalen und internationalen Weinexperten erregen. Nicht zuletzt dank dieser Initiative wurde der Spitzerberg vom Verein »Traditionsweingüter Österreich« zur Ersten Lage ernannt. Das Weingut beschäftigt derzeit fünf Mitarbeiter. Für die Vinifizierung ist der gebürtige Eisenberger Lukas Brandstätter verantwortlich, der die wertvollen Trauben behutsam zu eleganten Weinen verarbeitet.