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Jubiläum: Aïdas 110-jährige Reise durch Wiens zuckersüße Vergangenheit

Im Herzen Wiens werden seit über einem Jahrhundert Konditorköstlichkeiten mit familiärer Hingabe produziert. Falstaff macht sich mit rosa Brille auf süße Spurensuche.

Aida hat sich zu einer altehrwürdigen Institution entwickelt, die auf eine reiche – nicht immer einfache – Geschichte zurückblickt. Die Konditorei feiert als rosafarbener Botschafter für Süße und Tradition in diesem Jahr ihr 110-jähriges Bestehen – ein Ausflug zu den Ursprüngen in den Straßen Wiens, wo ihre Reise begann.

Von Nordböhmen nach Wien

Die Geschichte beginnt im späten 19. Jahrhundert mit der Geburt von Josef Prousek in der idyllischen Landschaft Nordböhmens. Die Sehnsucht eines Konditors führte ihn nach Wien, einer Stadt, die mit Träumen von Konditoreikunst lockte. In einer Zeit, die gerne als das »Zeitalter der Zuckerbäcker« bezeichnet wird, verfeinerte Josef sein Handwerk bei »Bonsaing & Söhne«, einer Bäckerei, die für ihre exzellenten Backwaren bekannt war.

Liebe zur Oper

Eine zufällige Begegnung mit Rosa, seiner zukünftigen Frau, leitete ein neues Kapitel ein. Im Jahr 1913 übernahm das Paar die Leitung von »Bonsaing & Söhne« – eine bezaubernde Wendung des Schicksals, die den Namen für immer veränderte. Als Hommage und zu den Melodien von Verdis »AÏDA« wurde die Konditorei in selbigen Namen umbenannt – ein Name, der über Generationen hinweg Bestand haben sollte.

Porzellangasse, Zentrum des süßen Genusses

Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Konditorei von einem bescheidenen Bauchladen an der Wiener Staatsoper zu einem pulsierenden Zentrum des süßen Genusses. Der Duft von frisch gebackenen Strudeln und Golatschen, der durch die Porzellangasse wehte, wurde für viele zu einer liebgewonnenen Erinnerung. Ein Ort, der heute an vielen Locations seinen rosa Charme versprüht und an dem Gäste als Credo stets mit einem Lächeln bedient werden.

Famose Cremeschnitte, Phönix aus der Asche

Inmitten des Auf und Ab der Geschichte hielt die Familie Prousek durch. Der Zweite Weltkrieg warf seine Schatten voraus, doch inmitten der Wirren wurden Rezepte dokumentiert und Aïdas Erbe für die kommenden Generationen bewahrt. Das ikonische Cremeschnitten-Rezept – eine geschichtete, süße Köstlichkeit – trägt Josef Prouseks Handschrift von 1943, ein Zeugnis für unerschütterliche Hingabe, inmitten eines kriegsgeschüttelten Österreichs.

Im Laufe der Jahrzehnte trat Felix Prousek in die berühmten Fußstapfen seines Vaters und pflegte eine Familientradition, die auf Leidenschaft und Präzision beruht. »Es ist leichter, Konditor zu werden, als Konditor zu bleiben«, so Felix Prousek – ein Credo, das über die Jahre hinweg nachhallte und sichtlich Bestand hatte.

Donuts für die Amerikaner und der Weg zur »Café-Konditorei«

In der Nachkriegszeit wurden Aïdas Öfen wieder angeworfen und Donuts und Eis für die amerikanischen Soldaten hergestellt. Die Hartnäckigkeit der Familie sicherte das Überleben von Aïda, und Felix führte in Wien das Konzept des »schnellen Kaffees mit Kuchen« ein. Das Klirren der Espressotassen markierte einen Wendepunkt – Aïda entwickelte sich zu einer »Café-Konditorei«, die sich fortan der Innovation verschrieb.

Mit jedem Jahrzehnt, das verging, schrieb die Familie Prousek eine Geschichte der Expansion. Die Porzellangasse wurde zu einem Schmelztiegel der Kreativität, einem Zentrum für die handwerkliche Herstellung von Wiener Süßwaren. Die dritte Generation ging nahtlos in die nächste über. Michael Prousek hat Aïda mit neuen Kreationen bereichert und die geliebte Mozart-Torte ins Sortiment genommen.

Der rosa Touch

Als die Zügel in Michael Prouseks fähige Hände übergingen, brachte seine Frau Sonja einen modernen Touch ein, eine kleine farbliche Revolution – Pink und Rosatöne waren schon lange Zeit vor Barbie à la Mode. Innovationen entstanden, Designs veränderten sich und Uniformen entwickelten sich weiter und markierten den Beginn einer neuen rosafarbenen Ära.

Der Staffelstab ging dann an Dominik Prousek, die vierte Generation, über. Unter seiner Leitung blühte Aïda weiter auf, vergrößerte seine Reichweite und entwickelte sich weiter. Der erste Schritt von Aïda über die Grenzen Wiens hinaus, nach Innsbruck im Jahr 2018, war ein historischer Moment, ein Tribut an das unaufhörliche Wachstum.

Liebe zu allem, was süß ist

Das nun 110-jährige Bestehen Aïdas ist ein Zeugnis für den beständigen Geist einer Familie, die sich der Schaffung von süßen Momenten verschrieben hat und sie mit der Welt teilt. Mit jeder Schicht auf den Cremeschnitten, jedem Schluck Kaffee und jedem Lächeln, das die Süßigkeiten zaubern, bleibt Aïda ein exquisites Mosaik aus Tradition, Innovation und der gemeinsamen Liebe zu allem, was süß ist.


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Ferdinand von Vopelius
Ferdinand von Vopelius
Portalmanager Österreich
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Von Julia Heger