Der Karmelitermarkt hat sich zum hippen Treffpunkt für Jung und Alt, für klassisches Marktpublikum und junge Szenemenschen entwickelt – nicht zuletzt auch aufgrund der hochentwickelten Gastro-Szene hier.

Der Karmelitermarkt hat sich zum hippen Treffpunkt für Jung und Alt, für klassisches Marktpublikum und junge Szenemenschen entwickelt – nicht zuletzt auch aufgrund der hochentwickelten Gastro-Szene hier.
Foto beigestellt

Genuss ums Eck: Diese Wiener Märkte sollte man nicht verpassen

Wiens Märkte sind bunt und vielfältig, setzen auf frische, qualitativ hochwertige Produkte und haben in den letzten Jahren auch punkto Gastronomie massiv zugelegt, kurz: Die Wiener Märkte sind die ideale Begegnungszone für Gustierer und Genießer.

Seit Jahrhunderten beleben die Wiener Märkte die Plätze und Straßen der ganzen Stadt. Sie dienten seit Anbeginn vor allem der Nahversorgung mit Gemüse, Obst, Mehl, Getreide, Butter, Fleisch und Fisch, aber auch mit Tuch und Bekleidung.  Am Warenangebot hat sich bis heute grundsätzlich nicht viel geändert, allerdings ist der Warenmix internationaler und teils auch exotischer geworden. Und – das ist relativ neu – die Wiener Märkte sind aufgrund der hohen Lokaldichte inzwischen auch zu hippen Begegnungszonen für Genießer und Gastro-Hopper, für Szenemenschen und Trendsetter, für Alt und Jung geworden.

Großes Warenangebot

Der bekannteste und größte Markt der Stadt ist der Naschmarkt. Er blickt auf eine jahrhundertelange Tradition zurück. Über 170 Marktstände, Geschäfte und Restaurants bieten eine riesige Auswahl an Lebensmitteln und Spezialitäten aus der Region und aus aller Welt. Gemüse, Fisch und Fleisch werden ebenso angeboten wie Gewürze und exotisches Obst. Die Gastronomie am Markt hat in den letzten Jahren einen massiven Aufschwung erlebt, Lokale wie das »Neni« oder »Umar« machen den Naschmarkt zu einem beliebten Treffpunkt.

Im 16. Bezirk verbreitet der Brunnenmarkt internationales Flair. Der Markt schließt direkt an den Yppenmarkt an und ist im Laufe der Jahre mit ihm verschmolzen. Da die Verkäufer ihre Ware zum Großteil in auf- und abbaubaren Ständen feilbieten, gleicht die Atmosphäre des Brunnenmarktes einem Bazar. Frisch zubereitete Köstlichkeiten aus aller Welt, exotische Gewürze, Obst, Gemüse und Fleisch werden zu moderaten Preisen angeboten. Rund um den Brunnenmarkt hat sich in den letzten Jahren zudem eine aufstrebende Lokal-Szene entwickelt.

Das Angebot des  Meidlinger Markts im 12. Bezirk umfasst neben traditionellen Waren auch vegane und glutenfreie Produkte.
© Robert Kalb
Das Angebot des Meidlinger Markts im 12. Bezirk umfasst neben traditionellen Waren auch vegane und glutenfreie Produkte.

Lange Geschichte

Der seit 1912 bestehende Vorgartenmarkt im 2. Bezirk gilt nach wie vor als echter Geheimtipp. Bei der Grundsanierung des Markts 1961 entstanden die typischen Ladenzeilen und die bunten Fassaden, die dem Vorgartenmarkt heute sein typisches  Erscheinungsbild verleihen. 2012 wurde der Markt, der sich inmitten des Stuwerviertels befindet, erneut vergrößert und nun finden 40 Stände Platz. Der Vorgartenmarkt bietet Waren in Bio-Qualität, auch eine Holzofenbäckerei und ein Verkaufsstand für Honig sind Teil des Angebots. Der zentral gelegene Rochusmarkt im 3. Bezirk blickt auf eine lange Geschichte zurück. Schon 1192 führte hier eine Handelsroute vorbei, Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich der damalige Augustinermarkt, der später in Rochusmarkt umbenannt wurde. Der etwa 3500 Quadratmeter große Markt umfasst rund 40 Marktstände und zählt zu den meistbesuchten Märkten Wiens. Das Angebot reicht von Obst und Gemüse bis hin zu Antipasti. Besonderes Extra ist die große Auswahl an Blumen.

Der Viktor-Adler-Markt im 10. Bezirk ist ein lebendiger Markt mit unverwechselbarem Ambiente. Er wurde 1877 gegründet und 1910 erweitert. Hier kommen Multikulturalität und ur-österreichische Lebenskultur zusammen. Angeboten werden internationale Spezialitäten, Schnittblumen und auch Kleidung. Besonders bei Schönwetter herrscht am Markt buntes Treiben und die Standler überbieten sich gegenseitig mit der lautstarken Kundgabe ihrer Ware. Tatsächlich ist der Viktor-Adler-Markt der einzige Marktplatz Wiens, wo Marktschreien noch praktiziert wird. Das Angebot des Hannovermarkts im 20. Bezirk ist eine Mischung aus preiswerten heimischen und orientalischen Produkten. Sein lebensfrohes Ambiente und der rund 700 Quadratmeter große Bauernmarkt machen den Markt sehenswert. Den Hannovermarkt gibt es seit 1850, damals hieß er noch Brigittamarkt. Erst 1930 wurde er als Hannovermarkt eröffnet und 1965 in Form einer einheitlichen Standkonzeption neu errichtet.

Ein Besuch am Hannovermarkt, am Brunnenmarkt oder am Vorgartenmarkt lohnt sich immer, denn das Warenangebot ist vielfältig, bunt, exotisch und von hoher Qualität.
Foto beigestellt
Ein Besuch am Hannovermarkt, am Brunnenmarkt oder am Vorgartenmarkt lohnt sich immer, denn das Warenangebot ist vielfältig, bunt, exotisch und von hoher Qualität.

Bunte Vielfalt

Der Meiselmarkt im 15. Bezirk ist der einzige verbliebene Markt Wiens, der sich zur Gänze in einem Gebäude befindet. Der Markt wurde 1905 als Provisorium errichtet, 1995 abgetragen und als neuer Meiselmarkt in einen ehemaligen Wasserspeicher hineingebaut. Hier wird sehr viel Wert auf frische Produkte und Waren aus landwirtschaftlicher Produktion gelegt. Neben Obst und Gemüse gibt es am Meiselmarkt auch eine große Auswahl an Fleisch und Fisch zu kaufen. Auch Spezialitätengeschäfte, die vorrangig Antipasti & Co. aus dem südosteuropäischen Raum anbieten, finden sich. Der Karmelitermarkt im 2. Bezirk ist einer der ältesten noch bestehenden Märkte Wiens und umfasst 80 Marktstände. Mit 7500 Besuchern pro Woche zählt er zu den Geheimtipps unter den Wiener Märkten. Das Angebot reicht von internationalen Käsespezialitäten über Obst und Gemüse bis zu Milchprodukten. Es gibt einen Halal-Fleischer, Spezialitäten aus Georgien und der Türkei und viele Produkte von Bauern aus der Umgebung. Ein Stand bietet auch Pferdefleisch, was selbst auf den vielfältigen Wiener Märkten eine Seltenheit ist. Verkauft werden zudem selbstgemachte Säfte, eingelegte Lilienblüten und sogar Shampoo.

Der Meidlinger Markt im 12. Bezirk wurde in der Zwischenkriegszeit gegründet und konnte sich viel von seinem alten Flair bewahren. Zur großen, traditionellen Auswahl an Produkten wie Obst, Gemüse und Fleisch gesellten sich in den letzten Jahren Stände für vegane oder glutenfreie Produkte. Rund um den Meidlinger Markt entstanden viele spezielle Lokale mit unkonventionellen Konzepten. Im 18. Wiener Bezirk ist der Kutschkermarkt beheimatet. Passend zur bürgerlichen Bevölkerung des Bezirks, bieten die Stände hochwertige Produkte wie Delikatessen aus aller Welt, Biowaren, Fische, Obst und Gemüse sowie Blumen an. Auch die Gastronomie ist hier vertreten. So bietet »Takan’s Delikatessen« frisch zubereiteten Fisch an, im »Cafe Himmelblau« wird hausgemachter Kuchen serviert und bei Hüseyin Tanis gibt es das »Weltmeister-Kebap«. Das Gebiet um den Kutschkermarkt wurde kürzlich umgestaltet und mit 35 neuen Bäumen und Sitzgelegenheiten aufgewertet. Der Bauernmarkt, der jeden Samstag stattfindet, wurde erweitert und umfasst nun 50 Stände.

Am Viktor-Adler-Markt blicken viele auf eine lange Geschichte zurück und sind bis heute wichtige Nahversorger für die Bewohner der Bezirke Landstraße und Favoriten.
Foto beigestellt
Am Viktor-Adler-Markt blicken viele auf eine lange Geschichte zurück und sind bis heute wichtige Nahversorger für die Bewohner der Bezirke Landstraße und Favoriten.

Erschienen in
Falstaff Wien Special

Zum Magazin


Nichts mehr verpassen!

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.

Helene Tuma
Autor
Mehr zum Thema
Rezeptsammlung
Top 10 Rezepte aus Wien
Sie ist weltbekannt und hat eine lange Tradition: die Wiener Küche. Falstaff präsentiert die...
Von Julia Heger