Alle Wege führen zum Rochusmarkt – auch jener durch den aus dem Biedermeier stammenden, malerisch-pittoresken Sünnhof.

Alle Wege führen zum Rochusmarkt – auch jener durch den aus dem Biedermeier stammenden, malerisch-pittoresken Sünnhof.
© Lukas Ilgner

Grätzl-Tour: Rund um den Wiener Rochusmarkt

Das Rochusmarkt-Grätzel steht für hochwertige Lebensmittel, eine lebendige Gastroszene und viel individuellen Charme. Wir präsentieren die besten Tipps.

Er ist einer der kleinsten Märkte Wiens – und einer der dörflichs-ten. Gerade einmal 3500 Quadratmeter umfasst der Rochusmarkt, einst Augustinermarkt genannt und dem Blumenhandel vorbehalten, im Herzen des dritten Wiener Gemeindebezirks. Die beschauliche Atmosphäre aus alten Zeiten wird dem Besucher auch heute noch dank der nur knapp 40 Stände geboten – mit der idealen Mischung aus Lebensmittelläden, Bars und Restaurants.

Regionale Produkte

Auch Roland Schätzl gehört seit langer Zeit zum bunten Marktgeschehen dazu, widmet sich seine Familie doch seit bereits 30 Jah-ren dem Obst- und Gemüsehandel: »Das Rochusmarkt-Grätzel«, sagt der passionierte Händler, »zeichnet sich durch seine beinahe familiäre Atmosphäre und die große Dichte an wirklich guten Geschäften aus. In meinem Geschäft wird großer Wert auf Regionalität und hohe Qualität gelegt – und wir versuchen unseren Kunden jeden Wunsch zu erfüllen.« In dem Familienunternehmen setzt man auf kompetente, freundliche Bedienung und Waren, die zum größten Teil von kleinen Produzenten aus der Umgebung Wiens bezogen werden.

Steaks & Cuts

Nicht nur am Markt selbst, auch in der direkten Umgebung lässt es sich vortrefflich speisen. In der »Post am Rochus« zum Beispiel führt die Gastrofamilie Grossauer eine ihrer fünf Steakhaus-Dependancen, in der sich in modern-urbanem Ambiente alles ums Rind, vornehmlich verschiedenste Cuts des hochwertigen Angusrindes, dreht. Dazu werden ansprechende Sides wie gebratene Steinpilze oder Trüffelgnocchi gereicht.

Gewürze und Gugelhupf

Seit bereits 18 Jahren lebt Alexandra Hackl im Rochusmarkt-Grätzel. Was man ihrer Meinung nach keinesfalls versäumen darf, ist der Bauernmarkt am Freitag und Samstag: »Ein Tratscherl am Markt mit dem Trafikanten, Marktstandlern, einer liebenswerten türkischen Taxifahrerin. Der Herr mit seinem Rollator, der jeden Tag beim Geschäft vorbeikommt, der etwas schrullige Mann mit langem Bart, der sich immer das schärfste Chili bei uns holt – das und noch viel mehr schätze ich an dem Grätzel.« In Hackls Gewürzladen »Curry me home« kann man, beinahe wie in einem marokkanischen Bazar, eine Reise der Sinne unternehmen und aus rund 140 verschiedenen Gewürzen und Gewürz­mischungen wählen. Hat man dank der anregenden Gerüche Appetit bekommen, kann man zu Mittag aus Suppen, Currys und Salaten wählen – zum Mitnehmen oder zum gleich Verspeisen an dem großen Tisch im Lokal.

Süßes Finale

Wer seine Energiespeicher nachhaltiger auffüllen möchte, sollte unbedingt bei der ungarischen Konfiserie »Mathias Szamos«, in ihrer Heimat bereits seit Jahrzehnten für legendäre Marzipankreationen bekannt, einkehren, die direkt neben der ebenfalls vortrefflichen Käserei »Lingenhel« liegt. Bei »Mathias Szamos« kann man sich durch Klassiker wie Dobostorte und Ischler Krapferl kosten – und inmitten eines pittoresken Biedermeier-Ambientes eine kulinarische Zeitreise unternehmen.


Tipps & Adressen

Restaurants

  • Abby, Landstraßer Hauptstraße 50, 1030 Wien
  • El Gaucho, Rochusplatz 1, Zugang über Erdbergstraße 4, 1030 Wien
  • Ströck Feierabend, Landstraßer Hauptstr. 82, 1030 Wien

Bars, Cafés

Spezialitäten

Erschienen in
Wien Spezial 2020

Zum Magazin

Sandra Wobrazek
Autor
Mehr entdecken
Restaurant
El Gaucho am Rochusmarkt
Feine Filets, Rib-Eye, T-Bone – jedes Stück wird nur in bester Qualität und mit dem perfekten...
Rochusplatz 1, 1030 Wien
Restaurant
Ströck Feierabend
Die Feierabend-Version der Bäckerei erweitert das kulinarische Angebot in den Abendstunden....
Landstraßer Hauptstraße 82, 1030 Wien
Mehr zum Thema