Die Bündner Herrschaft: Heimat der besten Chardonnays des Landes.

Die Bündner Herrschaft: Heimat der besten Chardonnays des Landes.
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Die Sieger der Chardonnay Trophy 2021

Zum dritten Jahr in Folge suchte Falstaff die besten Chardonnays der Schweiz – wie schon zuvor schafften es auch heuer drei Bündner auf die ersten Ränge.

Zu ihrem heutigen Namen kam die Rebsorte Chardonnay bei der Weinbauausstellung 1872 in Lyon. Damals wurde festgelegt, dass die natürliche Kreuzung aus Gouais Blanc und Pinot den Namen einer kleinen Gemeinde im Burgund tragen soll – den Namen Chardonnay. Ein Name, der sich wie kaum ein anderer in der Weinwelt verbreitete. Denn dank ihrer grossen Anpassungsfähigkeit wird sie heute weltweit angebaut. Egal, ob heiss und trocken wie beispielsweise in Kalifornien oder eher kühl wie in unseren Breiten, die Rebsorte aus dem Burgund fühlt sich wohl. Wohl auch deshalb belegt Chardonnay den dritten Platz hinsichtlich der Anbaufläche hierzulande, wenn es um weisse Sorten geht. Nur Chasselas und Müller-Thurgau liegen vor ihr.

Natürliche Kreuzung: Chardonnay entstand aus den Sorten Heunisch, auch Gouais Blanc genannt, und Pinot.
© Rebsorte
Natürliche Kreuzung: Chardonnay entstand aus den Sorten Heunisch, auch Gouais Blanc genannt, und Pinot.

International gesehen liegt die grösste Chardonnayfläche immer noch in ihrem Herkunftsland Frankreich. Hier sind rund 48'000 Hektaren mit der noblen Sorte beplfanzt. Nur knapp dahinter folgt mit rund 42'000 Hektaren die USA, jenes Land, in dem in den frühen 1990ern ein wahrer Chardonnay-Boom herrschte. Einer der zweifelhaften Sorte, wie der bekannte Slogan aus dieser Zeit «Anything but Chardonnay» – den damals häufig alkoholreichen und üppigen Tropfen aus der Sorte geschuldet – belegt. Ein Stil, der bei unserer diesjährigen Falstaff Chardonnay Trophy glücklicherweise nur selten anzutreffen war. Vielmehr glänzten die degustierten Schweizer Gewächse mit ausserordentlicher Frische und Eleganz.

Wie schon in den letzten Jahren glänzten besonders die Winzer aus Graubünden und bestätigten ein weiteres Mal, wie gut sie die Sorte verstehen und mit ihr umzugehen wissen. Fünf Weine der Top Ten kommen dementsprechend auch von hier – die ersten drei Plätze inklusive. Bereits zum zweiten Mal schneidet das Weingut Obrecht aus Jenins als Sieger bei unserer Trophy ab. Ihr Chardonnay aus dem Jahr 2019, bewertet mit grandiosen 96 Punkten, verzückte unsere Vorkoster voll und ganz. Auch Platz zwei und drei gehen an Betriebe, die zuvor schon unter den besten drei zu finden waren. Der Vorjahressieger, das Weingut Wegelin aus Malans, sicherte sich mit seinem mineralischen Chardonnay Frassa den zweiten Rang. Platz drei geht an den Chardonnay Grand Maître vom Weingut Hermann. Beides überaus mineralische Tropfen, die eine Tiefe ausstrahlen, die man lange suchen muss.


Erschienen in
Falstaff Nr. 03/2021

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Benjamin Herzog
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