Absolut Elyx: Der Luxus-Wodka aus dem Hause Pernod Ricard entsteht mithilfe einer historischen Kupfer-Destille von 1929.

Absolut Elyx: Der Luxus-Wodka aus dem Hause Pernod Ricard entsteht mithilfe einer historischen Kupfer-Destille von 1929.
© Juergen Teller at Cheval Blanc Paris/Belvedere

Fünf Wodka-Trends für 2024

Die Beliebtheit leichter Aperitif-Drinks ist ungebrochen – im Jahr 2022 wuchs die Sparte um 10 Prozent.

Weltklasse: Wodka gehört zu den meistverkauften Spirituosen der Welt. Spitzenreiter ist die Marke Smirnoff – sie belegte in den letzten drei Jahren Platz 1 der führenden Wodkamarken. In Deutschland war Wodka 2022 mit einem Absatz von über 76,4 Millionen 0,7-Liter-Flaschen die absatzstärkste Spirituose.

Auf dem Wodka-Markt ­lassen sich derzeit fünf Trends ausmachen:

1. Premiumisierung: Exklusiver Genuss

Insgesamt lässt sich im Wodka-Segment eine starke Premiumisierung erkennen. Premium-Spirituosen werden mit Luxus, Handwerkskunst und einer anspruchsvollen Trinkkultur assoziiert, was die Ansprache neuer, gehobener Zielgruppen ermöglicht. Die Hersteller versuchen, sich durch besondere Geschmacksprofile, aufwendige Destillations- und Filtermethoden sowie hochwertige Inhaltsstoffe voneinander abzuheben. Das spiegelt sich auch optisch wider: Die Flaschen werden edler, die Formen puristischer, die Designs kunstvoller. Auf diese Weise können die Hersteller starke Markenidentitäten aufbauen und höhere Preise verlangen. Erfolgreich im Premium-­Segment positioniert haben sich unter anderem Absolut Elyx, Beluga, Belvedere, Grey Goose, Cîroc oder Stolichnaya Elit.

Klingt schön nordisch: Nykur Vodka aus Dänemark verwendet Wasser von den Färöer-Inseln und biologisch angebauten Weizen.
© Nykur
Klingt schön nordisch: Nykur Vodka aus Dänemark verwendet Wasser von den Färöer-Inseln und biologisch angebauten Weizen.

2. Craft-Wodka: Zurück zum Ursprung

Nachdem er jahrzehntelang durch Neutralität glänzte, konzentrieren sich Craft-Produzenten darauf, dem Wodka wieder mehr Ursprünglichkeit einzuhauchen. Dazu gehört, alle Schritte der Herstellung selbst in der Hand zu haben, von der Ernte bis zur Abfüllung. Will heißen, die Auswahl des Getreides, das Schroten und Ansetzen der Maische, das Gären und auch der Destilliervorgang werden von den Herstellern begleitet. Das Resultat sind aromatische Wodkas mit prägnanten Geschmacksprofilen. Die Kunstfertigkeit und Liebe zum Handwerk stehen hier im Vordergrund – produziert wird in kleinen Chargen. Auch Experimente mit selteneren Zutaten sind so möglich. Craft-Marken sind Lion’s Vodka, Berliner Brandstifter, das Freimeisterkollektiv oder auch OneBottle Vodka.

nørderd ist ein 100 Prozent Bio-Vodka aus dem Waldviertel. Erhältlich als nørderd Pure Potato Vodka, nørderd Pure Apple Vodka  und nørderd Single Malt.
© Anja Grundböck PHOTOGRAPHY
nørderd ist ein 100 Prozent Bio-Vodka aus dem Waldviertel. Erhältlich als nørderd Pure Potato Vodka, nørderd Pure Apple Vodka und nørderd Single Malt.

3. Flavoured-Wodkas: Aromen im Fokus

Die Nachfrage nach »Flavoured«-Wodkas ist ungebrochen. Vor allem bei Endverbrauchern sind die aromatisierten Wodkas beliebt, da sie ein einfaches Mixen in der Hausbar ermöglichen. Zudem eröffnen sie durch eine breite Palette an Aromen wie Beeren, Zitrusfrüchten und Vanille bis zu würzigeren Noten wie Pfeffer, Ingwer oder Kräutern neue Geschmackshorizonte. Auch Barkeeper schätzen diese Wodka-Gattung zur Erstellung kreativer Cocktails. Vorreiter war und ist hier die schwedische Marke Absolut Vodka, die das Segment früh für sich beanspruchte und mit ikonischen Flaschendesigns Maßstäbe setzte. Bekannte Flavoured Editions liefern zudem Smirnoff, Grey Goose, Belvedere und Stoli.

Grey Goose Espresso Martini: 4 cl Wodka, 2 cl frischer Espresso, 2 cl Kaffeelikör, 1 Prise Fleur de Sel
© Grey Goose
Grey Goose Espresso Martini: 4 cl Wodka, 2 cl frischer Espresso, 2 cl Kaffeelikör, 1 Prise Fleur de Sel

4. Low ABV: Die neue Leichtigkeit

Bewusste Ernährung, weniger Zucker, weniger Umdrehungen – der gesunde Lifestyle klopft auch bei der Getränkebranche an. Der Trend geht hier zu Low ABV (Low Alcohol by Volume), also Drinks mit niedrigerem Alkoholgehalt. Da klare Spirituosen weniger Kalorien enthalten als Liköre und Bitters, wird Wodka zum interessanten Mixpartner für die beliebte Aperitif-Sparte. Ein Weg ist es, bei der Rezeptentwicklung die Wodka-Menge von den üblichen vier bis fünf Zentiliter auf drei Zentiliter zu verringern. Ein anderer sind Wodka-basierte Kreationen wie Absolut Vodka Sensation mit 20 Volumenprozent oder Zubrowka Rosé mit 32 Volumenprozent, die von Haus aus weniger Alkohol enthalten. Zusammen mit Soda oder Tonic, serviert im bauchigen Weinglas, ergibt sich ein ganzer neuer, ­frischer Look für das Wässerchen.

Mit Extrakten von Himbeeren, Preiselbeeren und Hagebutten sowie einem reduzierten Alkoholgehalt bedient Żubrówka Rosé den anhaltenden Aperitif-Trend.
© Zubrovka
Mit Extrakten von Himbeeren, Preiselbeeren und Hagebutten sowie einem reduzierten Alkoholgehalt bedient Żubrówka Rosé den anhaltenden Aperitif-Trend.

5. Besser Bio: Nachhaltigkeit ist Trumpf

Die Spirituosenbranche denkt um: Was die Craft-Bewegung vormacht – nachhaltige Produktion, regionale Anbieter, kurze Transportwege – tangiert auch größere Produzenten. Und so tauchen vermehrt ökologische Wodkas wie Koskenkorva Climate Action auf. Die finnische Destillerie arbeitet mit Bioenergie und erreicht durch konsequente Kreislaufwirtschaft eine Recycling-Quote von 99,9 Prozent. Da­rüber hinaus erfolgt der Anbau der Gerste, die für den Wodka verarbeitet wird, in re­generativer Landwirtschaft – das heißt, der Anbau bindet CO2. Selbst die Gersten­schalen, die während des Destillations­prozesses übrigbleiben, werden zur Strom­erzeugung verwendet. Bekannte Bio-­Wodkas sind außerdem Nykur Vodka, Organika Bio Vodka oder Xellent Organic Wheat Vodka.

Ausgezeichneter Bio-Wodka: Xellent Organic Wheat Vodka aus der Schweiz wurde bereits mehrfach mit Gold prämiert.
© Xellent, Beluga
Ausgezeichneter Bio-Wodka: Xellent Organic Wheat Vodka aus der Schweiz wurde bereits mehrfach mit Gold prämiert.

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Telse Prahl
Autor
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