Strategische Reserven an Ahornsirup werden freigegeben, um die steigende Nachfrage zu decken.

Strategische Reserven an Ahornsirup werden freigegeben, um die steigende Nachfrage zu decken.
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Kanada: Ahornsirup wird knapp

Die Erzeuger in Québec haben den weltweit einzigen Vorrat an dem beliebten süssen Sirup angezapft, um die Nachfrage der Verbraucher zu decken.

Die überwiegend französischsprachige Provinz Québec in Kanada produziert fast drei Viertel des globalen Bestands an Ahornsirup und verfügt zudem über die einzige strategische Reserve der Welt. Dieser Vorrat von mehr als 45 Millionen Kilogramm Sirup soll sicherstellen, dass die süsse Leckerei immer zu gleichbleibenden Preisen erhältlich ist, selbst wenn die Produktion in manchen Jahren durch schlechtes Wetter beeinträchtigt wird.

Wie der amerikanische Rundfunkproduzent NPR berichtete, würden die Ahornsirupproduzenten in Québec nun knapp 23 Millionen Kilogramm – also etwa die Hälfte ihrer Reserven – freigeben, weil ein kürzerer und wärmerer Frühling als üblich dazu führte, dass die Produzenten nicht genug Ahorn ernten konnten, um mit der Nachfrage Schritt zu halten.

«Die Pandemie hat uns geholfen, weil wir sehen, dass die Menschen mehr zu Hause kochen und mehr lokale Produkte verwenden»,

sagte Helene Normandin, die Sprecherin der Gruppe, gegenüber Bloomberg. «Nicht nur in Québec steigt die Nachfrage». Im Jahr 2022 werden deshalb sieben Millionen neue Zapfstellen für Ahornbäume eingerichtet, um die Versorgung der Verbraucher mit Sirup zu gewährleisten. Dieser wird als Beilage zu Pancakes, Porridge, gebratenem Fleisch und Gemüse immer beliebter. Dieses Jahr war eher ein durchschnittliches als ein schlechtes Jahr für die Ahornproduktion in Québec — mit einer geschätzten Ernte von ca. 60 Millionen Kilogramm.

Auch wenn viele noch nie etwas von den strategischen Ahornreserven gehört haben, ist es nicht das erste Mal, dass sie in die Schlagzeilen geraten sind. Im Jahr 2012 wurden fast 3'000 Tonnen des flüssigen Goldes im Wert von rund 19 Mio. C$ (ca. 13 Millionen Franken) aus den Lagerbeständen gestohlen, was als «Der grosse kanadische Ahornsirup-Raub» in die Geschichte einging.

Catherine Walbridge
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