Rolex «Oyster Perpetual GMT-Master II»

Rolex «Oyster Perpetual GMT-Master II»
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Rolex «GMT-Master II» vs. Tudor «Black Bay GMT»

«Mutter» Rolex und «Tochter» Tudor haben dieses Jahr Beide je eine sehr attraktive «GMT», also ein neues Modell mit Anzeigemöglichkeit einer zweiten Zonenzeit, auf den Markt gebracht.

Rolex muss man an der Stelle nicht vorstellen. Die Marke ist der helvetische Fels in der Brandung, der sichere helvetische Hafen und zudem die erfolgreichste Uhrenmarke der Schweiz. Im letzten Geschäftsjahr erzielte Rolex (inklusive Tudor) einen Umsatz von 5,2 Milliarden Schweizer Franken, das entspricht rund 800.000 verkauften Zeitmessern. Die günstiger positionierte Tochtermarke Tudor hat rund 200.000 Zeitmesser verkauft und damit einen Beitrag von gut fünf Prozent am Gesamtumsatz erwirtschaftet. Chapeau!
Tudor ist längst aus dem Schatten von Rolex getreten. Heute ist das nicht mehr ein möglicher, günstiger Ersatz für jene die sich eine Rolex (noch) nicht leisten können. Tudor ist auch nicht wie einst einmal eine Art Einstiegsdroge in die Welt von Rolex, Tudor ist eine eigenständig agierende Marke mit sehr vielen interessanten Modellen in der Kollektion.
Rolex stellte im Rahmen der «Baselworld 2018», der Weltmesse für Uhren und Schmuck, seine neue «Oyster Perpetual GMT-Master II» vor. Diese Stahluhr, mit ihrer charakteristischen blau-roten Lünette, war von Vielen sehnsüchtig erwartet worden. Es ist die Wiedergeburt der legendären «GMT-Master» der 1950-er Jahre, der so bezeichneten «GMT Pepsi» von Rolex. Die «Oyster Perpetual GMT-Master» wurde von Rolex einst als reine Funktionsuhr konzipiert. Im Jahre 1955 vorgestellt war sie die U(h)rmutter dieser Gattung Zeitmesser. Eine Informationsbroschüre von 1956 wandte sich deshalb gezielt an Piloten, Schiffskapitäne, Navigatoren, Mitglieder von Streitkräften und an berufliche Vielreisende.

Rolex «Oyster Perpetual GMT-Master II». Die neue Stahlsportuhr wird mit dem feingliedrigen «Jubilée»-Band verkauft.
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Rolex «Oyster Perpetual GMT-Master II». Die neue Stahlsportuhr wird mit dem feingliedrigen «Jubilée»-Band verkauft.

Umso erstaunlicher war es, dass sowohl «Mutter» Rolex, als auch «Tochter» Tudor je eine «GMT» vorstellten und beide Modelle mit einer blau-roten Lünette ausgestattet wurden. Die Tudor «Black Bay GMT» verfügt über eine Lünette mit blau-rotem Aluminium-Inlay, die Rolex «GMT-Master II» über eine Lünette mit blau-roten Keramik-«Cerachrom»-Inlay. Angesichts der ungemeinen Attraktivität der 40 mm grossen Rolex «GMT-Master II» würde man nicht glauben wollen, dass die 41 mm grosse «Black Bay GMT» nicht auch noch punkten könne. Doch weit gefehlt! Sowohl Händler, Sammler, als auch die Besucher der «Baselworld» wussten nur Gutes über die Tudor-«GMT»-Neuheit zu berichten.
«Tochter» Tudor hat für die «Black Bay GMT» das Automatikkaliber «MT5652» mit Siliziumspirale konstruiert. Es ist ein technisch vollwertiges «GMT»-Kaliber bei dem der Stundenzeiger unabhängig in Ein-Stunden-Schritten vor und zurück bewegt werden kann ohne, dass dabei die laufende Minute und die Sekunde verloren gehen. Man könnte es auch anders formulieren: Alles genauso wie bei «Mutter» Rolex, nur eben deutlich günstiger.
Zur Illustrierung der «GMT»-Funktion ein Beispiel: Wir fliegen von Wien nach New York. In Schwechat, am Flughafen VIE, zeigen die GMTs die Lokalzeit und ebenso tut dies der 24-Stunden-Zeiger mit der gut sichtbaren Spitze auf der blau-roten 24-Stunden-Lünette. Nach rund neun Stunden Flug landen wir in New York am Flughafen JFK. Hier drehen wir die verschraubte Krone auf, ziehen diese in ihre erste Stellung und bewegen den Stundenzeiger um sechs Stunden in Ein-Stunden-Schritten zurück. Dabei bleibt das Uhrwerk weder der Rolex, noch der Tudor natürlich nicht stehen. Das heisst, die Minuten und Sekunden laufen weiter, werden weiter korrekt angezeigt und gehen nicht verloren. Jetzt zeigen die GMTs die korrekte Lokalzeit an (das Datum ist daran gebunden, der Datumswechsel findet demnach sechs Stunden später statt) und der 24-Stundenzeiger zeigt mit seiner markanten Spitze im blau(Nacht)-roten(Tag) Bereich der Lünette die Lokalzeit in Wien.

Die Tudor «Black Bay GMT» kann mit einem Metall- , Leder- oder Textilband gekauft werden. Die Rolex «GMT-Master II» wird nur mit dem feingliedrigen Jubilée-Band angeboten. Motor der Rolex ist das neu entwickelte und offiziell von der COSC zertifizierte Kaliber «3285». Es besticht durch Fortschritte in Sachen Präzision (+/- 2 Sekunden in 24 Stunden), Gangreserve (70 Stunden), Stossfestigkeit, Unempfindlichkeit gegenüber Magnetfeldern und Zuverlässigkeit. Das «3285» ist mit der Rolex-eigenen, patentierten «Chronergy»-Hemmung ausgestattet, die einen beeindruckenden energetischen Wirkungsgrad mit grosser Funktionssicherheit vereint. Die aus einer Nickel-Phosphor-Legierung gefertigte Hemmung ist zudem weitgehend unempfindlich gegenüber Magnetfeldern. Die Unruh ist mit einer optimierten Version der «Parachrom»-Spirale gepaart. Die aus einer Rolex-eigenen, paramagnetischen Legierung hergestellte Unruhspirale gewährleistet einen regelmässigen Gang in allen Lagen und ist in Sachen Erschütterungen bis zu zehnmal präziser als ein konventionelles Pendant.
Nun, welche GMT soll man kaufen? – Wir meinen Beide, ganz im Ernst!
Die zwei stählernen GMTs haben das gewisse Etwas, sind absolut coole Uhren. Das sind definitiv zwei eigenständige Modelle und sehr zuverlässige Uhren, lassen sich somit perfekt jeden Tag tragen. Auf die Rolex «Oyster Perpetual GMT-Master II» muss man heute rund drei Jahre warten. Bereits am Tag der Vorstellung in Basel explodierten die Wartelisten bei den Rolex-Händlern. Also warum warten? Die Tudor «Black Bay GMT» sollte man deutlich rascher bekommen. Preislich trennen die beiden Modelle rund 5660 (6000) CHF. Die Tudor kostet mit Metallband rund 4300 CHF (3900 CHF mit Leder- oder Textilband), die Rolex 9900 CHF.

Alexander Linz
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