Die Schweiz gehört flächenmässig zwar zu den kleinen Weinbaunationen, zeigt sich aber umso vielfältiger. Weine aus der Sonnenstube Tessin und aus dem Kanton Zürich laden zum regional Geniessen ein.
Der Schweizer Weinbau ist geprägt von jahrhundertealten Traditionen, einer enormen Vielfalt an Rebsorten und Know-how, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. So wird das kulturelle Erbe erhalten, während die Winzerinnen und Winzer alle Facetten der modernen Weinbaukunst pflegen.
Im Tessin wird auf 80 Prozent der Rebflächen Merlot angebaut – hier hat die Bordelaiser-Sorte eine neue Heimat gefunden. Es lässt sich sogar genau definieren, wo diese Heimat liegt – im Sottoceneri, also im südlichen Tessin, in der Nähe von Tresa. An den Hängen der Gemeinde Castelrotto auf dem Weinberg Vallombrosa wurden vor über 100 Jahren die ersten Merlot-Reben gepflanzt. Bald stellte sich heraus, dass Merlot die Sorte ist, die am besten im Tessiner Klima und Wetter gedeiht. Claudio Tamborinis Familie besitzt und kultiviert hier Reben, umgeben von Eichen- und Kastanienwäldern. Mit seinen Weinen wurde Claudio Tamborini zu einem Wegbereiter für die Winzerinnen und Winzer im Sottoceneri und gilt damit als treibende Kraft für den Aufschwung des Tessiner Merlots.
Das 1944 von Claudio Tamborinis Vater in Lamone bei Lugano gegründete Unternehmen steht heute für Weine, die das Tessiner Lebensgefühl authentisch verkörpern und sich deshalb in der ganzen Schweiz grosser Beliebtheit erfreuen. Der verantwortliche Önologe Luca Biffi stellt seine Kompetenz mit Weinen wie Iconti und Lumano unter Beweis. Der Merlot Iconti begeistert nach 15 Monaten Barriqueausbau mit finessenreicher Aromatik. Als absoluten Allrounder präsentiert sich der Merlot Lumano nach ebenfalls 15 Monaten Verfeinerung in edlen Barriques, die ihm seinen geschmeidig weichen Charakter verleihen. Die weisse Cuvée Lumano Bianco besteht aus den Rebsorten Merlot, Chardonnay sowie der aromatischen Viognier-Traube und erweist sich als Glücksgriff zum Apéro oder als vielseitiger Speisenbegleiter.
Auch im Norden der Schweiz wird seit Jahrhunderten das Handwerk des Weinbaus gepflegt – am Ufer des Rheins im zürcherischen Rheinau sogar seit dem Jahr 1585. Die Geburtsstunde der heutigen Staatskellerei Zürich schlug 1862, als der Klosterkeller Rheinau in die Obhut des Kantons kam. Die nötigen Weisungen dazu verfasste der Dichter Gottfried Keller, der zu dieser Zeit als Zürcher Staatsschreiber tätig war. Heute trägt die Staatskellerei Zürich als einer der grössten Zürcher Weinproduzenten wesentlich zum regionalen Weinbau bei. Aus dem Traubengut von rund 100 Produzenten aus über 26 Zürcher Gemeinden werden Weine mit regionalem Charakter gekeltert. Im Fokus steht die naturnahe Bearbeitung der Weinberge, rigorose Mengenbeschränkungen und innovative Kellertechnik – immer mit dem Bewusstsein für die reiche Geschichte des Weinguts und die jahrhundertealte Weinbaukunst. Im historischen Gewölbekeller der Staatskellerei Zürich reifen Kundenlieblinge und Trendsetter. So etwa die rote Cuvée Compleo aus Pinot Noir, Gamaret und Syrah. Beim ÉO Noir verschmelzen die zwei Rebsorten Gamaret und Merlot zu einem Begleiter für besondere Momente. Der Sortenrein Sauvignon Blanc ist ein authentisches Abbild des regionalen Terroirs – purer Genuss!
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