Peter Jakob Kühn mit Frau Angela.

Peter Jakob Kühn mit Frau Angela.
© Andreas Durst

Weinguide Deutschland 2017: Falstaff vergibt erstmals 100 Punkte

Die 2015er Oestricher Lenchen Trockenbeerenauslese des Weinguts Peter Jakob Kühn wurde im Falstaff Weinguide Deutschland 2017 mit der Höchstwertung von 100 Punkten bedacht.

NEU: Falstaff Weinguide Deutschland 2017

3.000 Weinempfehlungen von mehr als 370 Produzenten, bewertet nach dem 100-Punkte-System. 

Die Highlights aus dem Guide

Der Jahrgang 2015 mit seiner warmen, trockenen Witterung hat es in allen deutschen Anbaugebieten gut mit den Winzern gemeint: Sie konnten reife, gesunde Trauben lesen – und haben daraus aromatische Weine gekeltert, die Kraft und Eleganz zusammenführen.

Trockene Jahre sind jedoch in der Regel keine idealen Jahre für die Produktion edelsüsser Spitzen-Prädikate. Denn für die Lese der raren Trockenbeerenauslesen ist es erforderlich, dass die Trauben von der Edelfäule Botrytis cinerea befallen werden. Damit dieser Pilz auf den Beerenschalen gedeihen kann, ist Feuchtigkeit vonnöten.

Sensationelle Süssweine

Genau diese stellte sich im Herbst 2015 im Rheingau für einen kurzen Moment zu Beginn des Herbsts ein – und führte in einzelnen Parzellen zum Befall mit Edelfäule. Das nachfolgende trockene Wetter verhinderte das Entstehen von so genannten Sekundärinfektionen mit Pilzen, die unschöne Aromen verursachen. Gleichzeitig konzentrierte die vorhandene Botrytis die Inhaltsstoffe in den Beeren immer weiter ein. Durch diese rare Laune der Natur wurde die Kelterung einer ganze Reihe sensationeller Weine möglich: So gelangen beispielsweise dem Weingut Spreitzer (Oestricher Rosengarten) und den Weingütern Wegeler (Geisenheimer Rothenberg) Trockenbeerenauslesen, die von Falstaff mit 99 Punkten bewertet wurden.

Die 2015er Oestricher Lenchen Trockenbeerenauslese des Weinguts Peter Jakob Kühn.
Foto beigestellt
Die 2015er Oestricher Lenchen Trockenbeerenauslese des Weinguts Peter Jakob Kühn.

«Ein Wein, dessen stupende Klarheit eine Klasse für sich darstellt!» 
Falstaff-Verkostungsjury

Die Höchstwertung von 100 Punkten verdiente sich die Trockenbeerenauslese des Weinguts Peter Jakob Kühn – ein Wein, dessen stupende Klarheit, so das Fazit der Falstaff-Verkostungsjury, eine Klasse für sich darstellt. Frucht und Überreife sind präzise fokussiert, und trotz seines mächtigen Extrakts und trotz der Viskosität, die das Prädikat mit sich bringt, wirkt diese Trockenbeerenauslese weinig und sättigt nicht.

Peter Bernhard Kühn mit Vater Peter Jakob Kühn.
© Andreas Durst
Peter Bernhard Kühn mit Vater Peter Jakob Kühn.

Peter Bernhard Kühn, Juniorchef auf dem Weingut Peter Jakob Kühn, erinnert sich gerne an den Herbst 2015: «Man konnte in diesem Herbst die Lese der edelsüßen Weine sehr gut vorbereiten. Dann hat es dennoch einen ganzen Tag gedauert, die Trauben und Beeren für Beerenauslese und Trockenbeerenauslese von Hand zu sortieren.»

Gefüllt wurden vom 100-Punkte-Wein 150 0,375-Liter-Fläschchen. Zu haben ist die Rarität ab Weingut für einen Preis um die 430 Franken.

Falstaff Weinguide Deutschland 2017

Der Falstaff Weinguide Deutschland 2017 enthält rund 3.000 Weinempfehlungen von mehr als 370 Produzenten, bewertet nach dem 100-Punkte-System. Dazu kommen die 130 Gasthaus-Tipps, die bei der Planung des nächsten Aufenthalts in einer Weinbauregion helfen und die Rubrik «Talentschuppen», die sich dem Winzernachwuchs widmet.

Ulrich Sautter
Ulrich Sautter
Wein-Chefredakteur Deutschland
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