Xavier Gramona hat den spanischen Cava geprägt wie kein anderer. Ein überraschender Vorfall im vergangenen Juli führte nun zum frühen Tod des Winzers.
Xavier Gramona Sande, der 1959 in eine Familie von Landwirten und Winzern im malerischen Sant Sadurní d'Anoia in Katalonien geboren wurde, verkörperte die Verschmelzung von Tradition und Innovation. Ausgestattet mit einem Wirtschaftsstudium an der ESADE in Barcelona begann Xavier eine Reise, die ihn von den heiligen Hallen der Londoner Business School bis in die Keller der Weinkellerei seiner Familie führen sollte. Es war eine Heimkehr, die von einer tief verwurzelten Leidenschaft für seine Wurzeln angetrieben wurde.
Medienberichten zufolge erlitt der 64-Jährige Ende Juli einen tragischen Unfall in seinem Weinkeller, an dessen Folgen er am 4. August verstarb.
Xavier Gramona war eine Koryphäe auf dem Gebiet des katalonischen Schaumweins. Xaviers Einfluss auf die spanische Weinindustrie erreichte ihren Höhepunkt im Jahr 2019, als Gramona und acht weitere Weingüter beschlossen, sich von der DO Cava (»Denominación de Origen Cava«) zu lösen und unter dem Banner von Corpinnat einen neuen Weg einzuschlagen. In Interviews sprach er offen über die Irrungen und Wirrungen des Cava und gab dabei anregende Einblicke mit ungefilterter Ehrlichkeit. Für Corpinnat-Cavas darf nur ökozertifiziertes Grundmaterial verwendet werden – zugelassen sind nur die traditionellen Rebsorten.
Gramonas Erbe lebt durch seinen Sohn Leonard weiter, der zusammen mit Xaviers Neffen Roc und seinem Bruder, dem renommierten Winzer Jaume Gramona das Erbe der Herstellung außergewöhnlicher katalonischer Schaumweine fortsetzt, das im Jahr 1850 begann.
