In vielen Fine-Dining-Restaurants ist eine Wartezeit von mehreren Wochen oder gar Monaten keine Seltenheit. Im Gegensatz dazu müssen sich Gäste in urigen Wirtshäusern meist nicht so lang gedulden. In einem britischen Pub in Bristol ist das jedoch anders: Wer ein Stück des begehrten Sonntagsbraten im »The Bank Tavern« genießen möchte, hat sich aktuell mit einer Warteliste von ganzen vier Jahren abzufinden.  

Doch das Lokal ist nicht einfach nur für seinen sogenannten »Sunday Roast« beliebt, einem Braten aus geschmortem Fleisch mit Gemüse, Kartoffeln, Soße und Yorkshire Pudding, der gern sonntags serviert wird. Vielmehr ist die enorme Wartezeit Ursache eines Rückstaus an Reservierungen, der durch die Corona-Pandemie entfacht wurde. 

Gegenüber der »Bristol Post« erklärte Besitzer Sam Gregory bereits im März, dass er durch die Abarbeitung alter Reservierungen und Annahmen neuer Buchungen einen Reservierungsstopp für den Braten veranlassen musste, nachdem die Liste die Vierjahresmarke erreicht hatte. »Wir haben das Buchungssystem geschlossen, sodass man nicht mehr online buchen kann. Und wenn wir Stornierungen erhalten, füllen wir einfach den Terminkalender von vor zwei Jahren wieder auf«, so der Gastronom. 

Damit das Pub die Liste schneller abarbeiten kann, wurde zudem sonntags eine vierte Schicht von 17 bis 19 Uhr eingerichtet. Nichtsdestotrotz werden Gäste wohl nicht allzu lange Zeit auf ihren Sonntagsbraten verzichten müssen. In einem Instagram-Posting des »The Bank Tavern« verriet das Team: »Wir haben die Buchungen für den Sonntagsbraten auf absehbare Zeit geschlossen. Aber auch wir müssen zugeben, dass eine vierjährige Warteliste lächerlich ist.« Einen Tisch für sonntags zu reservieren kann man auf der Website des Pubs allerdings nach wie vor nicht.