»Alte Schule« in Fürstenhagen in Mecklenburg

»Alte Schule« in Fürstenhagen in Mecklenburg
© JRE

Restaurant der Woche: Alte Schule

Zwiespältiger Eindruck: »Alte Schule« in Fürstenhagen in Mecklenburg.

Bewertung

Essen 45 von 50
Service 18 von 20
Weinkarte 17 von 20
Ambiente 7 von 10
GESAMT 87 von 100

INFO

ALTE SCHULE FÜRSTENHAGEN
Zur alten Schule 5
17258 Feldberger Seenlandschaft
T: +49 39831 22023
restaurant-alteschule.com

Es ist nicht viel los in diesem ­mecklenburgischen Dorf, das keine hundert Einwohner zählt. Aber in der ehemaligen Dorfschule, einem ansehn­lichen Backsteinbau auf einer kleinen ­Anhöhe, verwöhnen der Österreicher Daniel Schmidthaler und seine Frau Nicole ihre Gäste mit bester Kulinarik. Die beiden lernten sich bei gemeinsamer Arbeit in Kitzbühel kennen und lieben, entdeckten das leer ­stehende Gebäude in Nicoles Heimat und verwandelten es in ein kleines Landhotel mit zwei Restaurants.

Am ersten Abend haben wir uns auf das vegetarische Menü im Restaurant »Schulgarten« eingelassen, eine gute Entscheidung. Schmidthaler zeigt in fünf Gängen, dass Spitzenküche auch mit frischem Gemüse funktioniert. Richtig gut war zum Beispiel die geraspelte und gedünstete Karotte mit Bete. Etwas Orangentagetes verlieh der Komposition Pfiff und brachte eine gewisse Schärfe ins Gericht. Überzeugt hat uns auch die mit Sesam ummantelte Schwarzwurzel mit Paprikapüree und feiner Zitronenmarmelade.

Im Gourmetrestaurant »Klassenzimmer«, leider etwas lieblos ­eingerichtet, wird ein mehrgängiges Überraschungsmenü serviert. Wunderbar aromatisch das Störtatar mit Kamillengelee und Rettichsalat zum Auftakt, dezent abgeschmeckt mit etwas Kümmel. Die Wachtel kommt als Komposition von rosa gebratener Brust und mit Austernpilzen gefüllter Keule auf den Teller. Ein Zuviel an Meer­rettichspänen beeinträchtigt dabei den Geschmack der Wachtel. Ausgezeichnet hingegen der zarte Wels auf geschmorter gelber Bete, gekrönt von eingelegtem Rapssamen. Hinter den Erwartungen zurück bleibt die eher belanglose Dinkel-Birne zum Abschluss.

Erschienen in
Falstaff Nr. 03/2022

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Detlef Berg
Detlef Berg
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