Restaurant der Woche: »Cédric«
Seit November 2022 gibt es in den 200 Jahre alten Gasträumen des »Cédric« Gerichte, die präzise austariert und attraktiv angerichtet sind.
Als Genussregion ist das Remstal vor allem wegen seiner ausgezeichneten Weine bekannt. Aber selbstverständlich gibt es nahe Stuttgart auch gute Restaurants – und seit November 2022 ein neues sehr gutes. Der 24-jährige Cédric Staudenmayer war nach seiner Ausbildung anderthalb Jahre bei Dirk Hoberg im Konstanzer Zwei-Sterne-Restaurant »Ophelia« und ist nach einem Zwischenspiel in der »Schwarzwaldstube« bei Torsten Michel in seine Heimat zurückgekehrt.
Aus der »Krone« in Beutelsbach, die einst sein Großvater bewirtete, hat er das »Cédric« gemacht. In den renovierten Gasträumen des über 200 Jahre alten Hauses wird der traditionelle Charme mit dunkler Holzvertäfelung und floral gemusterten Sitzpolstern betont. Weil Staudenmayer zum Start allein in der Küche steht, gibt es eine vegetarische Alternative zum Fünf-Gänge-Menü nur auf Vorbestellung. Aber alles, was auf die Teller kommt, ist präzise austariert und attraktiv angerichtet.
Zum gebeizten Saibling mit Sesam etwa in einer Nori-Alge Tatar und Kaviar des Fischs, begleitet von Rettichsalat und Rettich-Orangen-Eis. Als Ton-in-Ton-Gericht zum Wohlfühlen erweist sich eine Kürbisvariation mit Curry, Eigelb, Birne und Fregola Sarda. Auf Kontraste wird beim konfierten und abgeflämmten Kabeljau gesetzt, mit Miesmuscheln on top und im Schaum, mit gepickelten Karottenröllchen und einem würzigen Spinatbett.
Die bei Niedrigtemperatur gegarte Maishuhnbrust ist supersaftig, mit gleich drei Desserts stellt der junge Küchenchef zudem sein Patissierkönnen unter Beweis. Die Weinkarte ist noch im Aufbau und hat neben Stars der Region auch Lohnenswertes aus Übersee zu bieten, etwa mit dem Chardonnay der Kings of Prohibition.

Bewertung
Essen 45 von 50
Service 18 von 20
Weinkarte 17 von 20
Ambiente 9 von 10
GESAMT 89 von 100
