Restaurant der Woche: Prism Restaurant
Elegante Beleuchtung, diskrete Farbtöne und ein Menü mit faszinierender Dramaturgie: Drei Gabeln für das »Prism« in Berlin.
Das Menü im »Prism« folgt mit seinen sechs (95 Euro) bis acht Gängen (125 Euro) einer faszinierenden Dramaturgie. Koch Gal Ben-Moshe vermählt die Inspiration seiner israelischen Heimat mit regionalen Produkten aus Brandenburg und kombiniert die würzige Vielfalt der Levante mit dem Schwung von Berlin. Seinen besonderen Kochstil entwickelte er auf seinem Weg aus Tel Aviv über London und Chicago, wo er mit Köchen wie Jason Atherton, Marcus Wareing und Grant Achatz am Herd stand. Nun traf er eine gute Entscheidung, indem er sein bisheriges Restaurant »Glass« hinter sich ließ und einen Neuanfang im »Prism« wagte. Statt einer unterkühlten Metall-Glas-Optik schaffen diskrete schwarz-anthrazitfarbene Töne ein elegantes Raumgefühl für knapp 30 Gäste, pfiffig illuminiert und mit einer goldenen Sitzbank.
Ben-Moshe beherrscht die Kunst der Saucen, er vermählt Zucchini, Limette und Zitronenaromen perfekt mit den scharf angebratenen Jakobsmuscheln. Ebenfalls gut: die Jus, die mit Kaffee- und Zwiebelnuancen das perfekt gegarte Wagyu-Beef umspielt. Die Weinbegleitung und der herzliche Stil von Geschäfts- und Lebenspartnerin Jacqueline Lorenz perfektionieren das Erlebnis. Ungewöhnliche Tropfen aus der Mittelmeerregion ergänzen bewährte Klassiker, insbesondere aus Frankreich und Deutschland, dank Coravin auch glasweise. Eine sympathische Besonderheit stellt das »Social«-Menü dar. Für schmale 55 Euro pro Person kommt das große Menü in mehreren Tellern zum Teilen auf den Tisch.
Prism
Fritschestraße 48
10627 Berlin
T: +49 30 54710861
prismberlin.de
Erschienen in
Falstaff Nr. 03/2019
Die Falstaff Restaurants der Woche werden von den Falstaff Redakteuren ausgesucht und bewertet. Aber auch Sie haben die Möglichkeit, Ihre Restaurant-Besuche zu bewerten!