Welche Lebensmittel sind nun wirklich vegan?

Welche Lebensmittel sind nun wirklich vegan?
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Versteckte Bestandteile: Diese Lebensmittel sind nicht (immer) vegan

Bei diesen Lebensmitteln würde man weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick tierische Zusatzstoffe vermuten.

Immer mehr Menschen widmen sich einer fleischfreien Ernährung und befassen sich intensiver mit veganer Ernährung. Hierfür begeben sich viele erst einmal auf die Suche nach passenden Rezepten, mit denen man ohne den Einsatz von Tierprodukten, köstliche Kreationen zubereiten kann. Während Käse, Fleisch und Eier direkt auf die rote Liste wandern, ist es bei anderen Produkten schwerer festzustellen, ob es sich um ein wirklich veganes Produkt handelt.

Als Paradebeispiel für ein solches Produkt wird oft der Honig angeführt. Denn auch bei diesem handelt es sich um ein tierisches Produkt, welches der Mensch für sich und seine Ernährung beansprucht, und so in den natürlichen Kreislauf der Bienen eingreift.

Weit schwerer ist es für Endverbraucher hingegen, tierische Bestandteile in vermeintlich rein pflanzlichen Produkten festzustellen. Denn durch die Lebensmittelindustrie landen bei der Produktion oft nicht-vegane Inhaltsstoffe in Lebensmitteln, die teils weder ersichtlich oder dank E-Nummern für den Konsumenten quasi verschleiert werden. Hierzu gehören auch viele Nahrungsmittel des täglichen Gebrauchs, die je nach Produktionsart nicht vegan sind.

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Wein, Bier und Fruchtsäfte

Viele Menschen wissen bereits, dass Getränke wie Wein, Bier oder Fruchtsäfte nicht unbedingt vegan sind. Dies hängt aber nicht zwangsläufig mit Insekten zusammen, die bei der Ernte mit aufgelesen und später verarbeitet werden. Denn trotz des pflanzlichen Kernprodukts wie Trauben, Hopfen oder Obst, das für die Herstellung der Getränke verwendet wird, kommt bei der Produktion oft noch ein weiterer Zusatzstoff zum Einsatz: Gelatine. Diese wird aus tierischer Haut, Knochen und Bindegewebe hergestellt und bei der Herstellung vieler Getränke zur Klärung verwendet. So auch bei Wein, Bier und Säften, weshalb Veganer bei diesen Produkten auf einen zusätzlichen Hinweis in Form eines Siegels achten sollten.

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Feigen

Ein weiteres pflanzliches Lebensmittel, das meist nicht vegan ist, sind Feigen. Dank einer großen Welle, die bereits durch die Medienlandschaft und Social-Media-Kanäle ging, ist dies auch mittlerweile unter vielen Veganern bekannt – und zwar aus einem kuriosen Grund: Denn in Feigen befinden sich oft tote Wespen. Beim Versuch, die Feige zu bestäuben, kann es passieren, dass die sogenannten Feigenwespen ihre Flügel verlieren und in der Frucht verenden. Doch wer nun Angst bekommt, in eine Feige zu beißen, kann beruhigt sein: Dank eines Enzyms wird der Wespenkörper zersetzt und löst sich komplett auf, sodass keine Rückstände der Wespen enthalten bleiben. Darüber hinaus gibt es auch komplett vegane Feigenarten, die in der Lage sind, sich selbst zu befruchten und somit keine Bestäubung benötigen.

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Bananen

Weniger bekannt ist die Tatsache, dass es sich bei Bananen oft um keine rein veganen Lebensmittel handelt. Im Gegensatz zu Feigen, die auf natürlichem Wege in Kontakt mit tierischen Stoffen gelangen, liegt der Grund hier beim Menschen: Noch bevor die Bananen ihren langen Weg nach Europa antreten, werden diese oft mit Chitosan behandelt, bei dem es sich um ein Pflanzenschutzmittel und Insektizid handelt, das die Reifung des beliebten Obstes verlangsamen soll. Das Mittel wird aus Chitin gewonnen, ein Stoff, der wiederum aus tierischen Organismen wie den Panzern von Garnelen hergestellt wird. Wer bei Bananen auf Nummer sicher gehen möchte, kann auf Bio-Bananen umsteigen, denn bei diesen dürfen keine Insektizide verwendet werden.

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Marshmallows und Gummibären

Auch bei Süßigkeiten muss man Acht geben, wenn man sich rein vegan ernähren möchte. Ein populäres Beispiel dafür sind Fruchtgummis. Denn bei den kleinen bunten Bären kommt häufig tierische Gelatine zum Einsatz. Ähnlich verhält es sich bei Marshmallows: In der Regel enthalten diese pflanzliches Pektin, das allerdings aus Kostengründen manchmal durch günstigere Gelatine ersetzt wird. Bei der Auswahl der richtigen, tierfreien Produkte helfen auch hier Siegel auf der Verpackung, die eindeutig kennzeichnen, ob es sich um ein veganes Produkt handelt.

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Cornflakes und Müsliriegel

Ob zum Start in den Morgen oder als Energie-Kick für zwischendurch: Cornflakes zählen zu den beliebtesten Frühstücksgerichten, während Müsliriegel gern gegessene Snacks darstellen, die man wunderbar ins Büro oder auf Reisen mitnehmen kann. Doch neben getrocknetem Mais und Zucker befindet sich in Frühstücksflocken noch ein weiterer Bestandteil, der einem förmlich ins Auge sticht: Denn die glänzenden Cornflakes sind teils mit tierischer Gelatine überzogen, damit deren Zuckerschicht besser haftet. Auch Müsliriegel können Gelatine enthalten, denn hier sorgt das Bindemittel ebenfalls dafür, dass die Zerealien und Nüsse besser zusammenhalten. Darüber hinaus wird in Müsliriegeln statt Zucker auch gern zu Honig gegriffen, wodurch gleich zwei tierische Produkte zu finden sind.

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Marmelade und Bonbons

Unter den vermeintlich veganen Produkten, die oft tierische Bestandteile aufweisen, befindet sich ein weiterer Frühstücksklassiker: Die Marmelade. Denn als Geliermittel wird auch hier oft zur tierischen Gelatine gegriffen, wodurch viele Fruchtaufstriche und Konfitüren nicht als vegan durchgehen. Hinzu kommt, dass vor allem in roten Marmeladen für eine kräftigerer Farbe oft zu E120 gegriffen wird. Dabei handelt es sich um den Farbstoff Karmin, der aus Schildläusen gewonnen wird und auch bei Bonbons oder Fruchtgummi zum Einsatz kommt.

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Kartoffelchips

Ob gesalzen, mit Paprikapulver oder in der Sourcream-Onion-Version: Kartoffelchips gibt es in Hülle und Fülle und in jeglicher Variante. Denn diese schmecken nicht nur gut und zählen wohl zu den beliebtesten Snacks weltweit, sondern können auch noch einfach hergestellt werden. Doch wer denkt, dass es sich hierbei um ein rein veganes Produkt auf Kartoffelbasis handelt, irrt sich. Es gibt zwar viele vegane Chips-Sorten, bei der Produktion mancher Sorten wird allerdings auch Kalbslab verwendet. Darüber hinaus findet sich auf der Zutatenliste oft Milchzucker, während einige Hersteller für das gewünschte Aroma zu tierischen Bestandteilen, so beispielsweise vom Wild, greifen. Deshalb sollte man auch hier ganz genau auf die Zutatenliste schauen.

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Zitronen, Orangen und Äpfel

Weitere Obstsorten, die nur auf den ersten Blick vermeintlich vegan sind, sind Zitronen, Orangen und Äpfel. Denn für eine schönere Optik und längere Haltbarkeit werden diese Früchte oft mit Überzugsmitteln aus tierischem Ursprung behandelt, beispielsweise mit Bienenwachs oder Schellack. Zweiteres Produkt entsteht bei der Ausscheidung von Lackschildläusen und wird neben der Veredelung von Obstsorten auch in Haarsprays oder für Schallplattenspieler verwendet. Neben Zitronen, Orangen und Äpfel können auch weitere Obstsorten wie Birnen, Mandarinen, Mangos, Melonen oder Avocados mit Schellack nachbehandelt werden. Erkennbar ist der Einsatz von Schellack oder Bienenwachs vor allem durch einen starken Glanz der Fruchtschale sowie den Einsatz der E-Nummern E901 und E904. Wer »unbehandeltes Obst« kauft, kann davon ausgehen, dass dieses nicht gewachst wurde.


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