Im »O Klub« unter der Wiener Staatsoper heben fünf unterschiedliche Floors das Ausgeherlebnis auf ein neues Level.

Im »O Klub« unter der Wiener Staatsoper heben fünf unterschiedliche Floors das Ausgeherlebnis auf ein neues Level.
© Bardh Sokoli

Wo die Nacht zum Tag wird: Wiens beste Clubs und Szenelocations

Von Jazz über HipHop bis zu 90s-Pop – Wiens Clubs und Szenelocations lassen keine Langeweile aufkommen, denn hier dreht sich alles um coole Musik und innovative Künstler.

Wer die Hotspots der Wiener Party- und Clubszene kennenlernen will, braucht dazu mehr als eine Nacht – und einen Hang zur Experimentierfreude. Denn die Clubs der Hauptstadt bieten für jeden Geschmack das Richtige, ganz gleich ob Indie-Musik oder Mainstream, DJ-Sessions oder Live-Performances.

Unter der Oper

Direkt unter der Wiener Staatsoper befindet sich zum Beispiel der Eingang zum »O«, in dem fünf unterschiedliche Floors das Ausgeherlebnis auf ein neues Level heben und dafür sorgen sollen, dass jeder Abend etwas Besonderes wird. Während die Freitage der elektronischen Musik gewidmet sind, lässt am Samstag immer »Super Disco« Songs der Neunzigerjahre hochleben. Einmal im Monat verwandelt sich der zur Horst-Group gehörende Club bei »Glitz«, dem neuesten Format, in eine Welt aus Zirkus, Elfen und Artisten. »Der ›O Klub‹ vereint das Beste aus Gastronomie, moderner Unterhaltung und Kultur. Ein kleines Team setzt all seine Ressourcen dafür ein, zeitgemäße Erlebnisse mit ausgezeichnetem Service zu realisieren«, fasst Bono Gadzaj, Head of Event- und Artistmanagement, die »O«-Philosophie zusammen.

Wer in heißen Sommernächten vom Tanzen erhitzt ist und sich erfrischen möchte, sollte die »Pratersauna« besuchen. Die am Rande des Wurstelpraters gelegene Location ist Wiens einzige Disco mit eigenem Pool. Viele Mythen ranken sich um die »Pratersauna«, die für die einen der »beste Techno- und Electro-Club der Welt« ist und für die anderen »ein Zeitloch und Labyrinth«. Kein Wunder, denn die ehemalige Sauna verströmt nach wie vor unverkennbar den Charme der 60er- und 70er-Jahre. Hinzu kommen futuristische Elemente, wie eine in Neongrün ausgeleuchtete Naturstein-Bar. Als beliebtester Treffpunkt der Partygäste gilt der »Sauna Strand Klub« samt Garten mit Outdoor-Pool, in dem sich das Partyvolk im Sommer bis 22 Uhr abkühlen kann. 

Ebenfalls einen Bezug zu Wiens größter Vergnügungsmeile hat ein anderer Nachtclub in Wien Leopoldstadt: die »Praterstrasse«. Der an der gleichnamigen Straße gelegene Club ist nicht nur Tanzlocation, sondern auch Bar und Restaurant. Heinz Tronigger, Gründer von Radio Superfly und Betreiber von Clubs wie »Meierei«, »Roxy«, »Babenberger« und »Albertinapassage«, und Hennes Weiss, Gründer der »Pratersauna« und Betreiber des Lighthhouse Festivals, wollten ein Lokal schaffen, das sich im Rhythmus der Stunden wandelt. Tronninger erklärt:

›Praterstrasse‹ soll der Ort sein, in dem sich Quentin Tarantino wünschen würde, seinen nächsten Film zu drehen: Voll mit interessanten Charakteren, konservativ oder verquer, nüchtern oder artsy, straight oder genderfluid. Menschen, die Freude daran haben, mit ihrem Leben zu experimentieren. Mal in stiller Andacht, dann wieder mit wild galoppierendem Freisinn.

Eine Bühne bieten

Ein Klassiker der alternativen Wiener Musikszene ist das »Chelsea« am Gürtel. Seit 37 Jahren werden hier Livekonzerte mit lokalen und internationalen Bands aus dem Indie-Rock-Bereich abgehalten, am Wochenende legen DJs auf. »Wir möchten jungen Bands eine Plattform bieten, live vor einem interessierten Publikum auftreten zu können«, sagt Gründer und Betreiber Othmar Bajlicz. »Und auch künftig möchten wir regelmäßig internationale Acts auf die ›Chelsea‹-Bühne bringen, die noch keinen großen Namen haben.«

Auf elektronischer Musik hingegen liegt das besondere Augenmerk des »SASS Music Club« am Karlsplatz. »SASS« soll ein sicherer Ort zum sich fallen lassen sein, der auf einem inklusiven und wertschätzenden Fundament steht. Die Betreiber sind politisch und engagieren sich auch im öffentlichen Rahmen und in enger Abstimmung mit der Clubkommission (VCC) – »dabei auch lautstark, manchmal unbequem, aber nie, ohne uns selbst zu hinterfragen«, sagt Betreiber Gregor Imhof. »Wir feiern gerne laut, lange und hochprozentig und haben hierbei auch stetig versucht, Club- mit Barkultur zu vermählen.« Dabei könne man nicht nur mit einem hauseigenen, regionalen und biologischen Saljut-Wodka, produziert von und mit David Gölles, aufwarten, sondern auch mit einer großen Bandbreite weiterer Top-Spirituosen und Filler, wie man nicht ohne Stolz anmerkt.

Ein Mix der Stile

Im Wiener Nachtleben verschwimmen mitunter die Grenzen zwischen Musik, Bar und Performance-Location. So auch im »The Loft« am Lerchenfelder Gürtel in Ottakring. Neben diversen Partys gibt es unter der Woche hier auch selbst kuratierte Veranstaltungen, wie den »Stille Post – Poetry Slam«, das »Open Loft« (Open Mic) oder das »Loftival« (Konzerte). »Da uns ein niederschwelliger Zugang wichtig ist«, sagt Betreiber Stefan Fürnkranz, »ist der Eintritt zu all diesen Events frei.« Klar ist in jedem Fall: Bei der großen Vielfalt der Szeneclubs müsste eine typische Wiener Nacht wesentlich mehr als nur acht Stunden haben.


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Sandra Wobrazek
Autor
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