Tasting vom 31.12.2018
Rosé boomt. Seine leuchtend pinke Farbe ist anziehend, vermittelt Frische, gerade an heißen Sommertagen. Die einen genießen ihn, weil er kräftiger ist als ein Weißwein aber eben doch kein richtiger Roter. Die anderen lieben ihn, weil sie als überzeugte Rotweintrinker einen Wein auch gekühlt gut trinken können. Neben der Provence ist Italien eines der wichtigsten Erzeugerländer für Rosé. In den letzten Jahren gibt es kaum einen Betrieb, der nicht auch einen Rosé erzeugt. In einigen Gebieten hat Rosé lange Tradition. Im Salento, dem Stiefelabsatz Italiens, wurde bereits Mitte der 1940er Jahre der erste Rosé erzeugt. Im Norden Apuliens, im Gebiet um Castel del Monte, hat die Bombino Nero Traube als Rosé eine eigene DOCG-Ursprungsbezeichnung. Tradition hat der Rosé auch an der Toskana und am Ufer des Gardasees wo er als Bardolino Chiaretto im Sommer viele begeisterte Anhänger findet. Großer Beliebtheit erfreut sich der Rosè in den Abruzzen, wo er nach kurzer Maischestandzeit auf den Montepulciano-Trauben als „Cerasuolo“ in den Handel kommt. Und schließlich wird Rosé auch bei den Schaumweinen immer beliebter. Als »Signora des Morellino« wird sie oft auch bezeichnet, Elisabetta Gepetti, die in den 1980er Jahren in der südlichen Maremma ihr Weingut »Le Pupille« gründete. Dieses Mal aber ist es nicht einer ihrer ausgezeichneten Morellino der uns begeisterte, sondern der »RosaMati«, so benannt nach Rosa Mati, eine der ersten Frauen der Familie, die an das große Potential der Maremma glaubte. »RosaMati« entsteht aus Syrah-Trauben, der nach wenigen Stunden Maischestandzeit abgepresst wird. 10 Prozent des Mostes gärt im Barrique, der Rest im Stahltank. Uns haben seine Eleganz und Würze begeistert. Der zweitplatzierte Rosé stammt von einem der führenden Weingüter Siziliens, Tasca d’Almerita. Der »Regaleali Le Rose« ist der jüngste Spross aus der bekannten Regaleali-Serie, wo es bereits einen Weiß- und einen Rotwein gibt. Der »Regaleali Le Rose« wird aus Nerello Mascalese gekeltert, der typischen Rotweintraube am Ätna. Er zeigt intensiven Duft nach Kirschen und Heidelbeeren und gute Spannung am Gaumen. Unser dritter Wein sprudelt! Guido Berlucchi und Franco Ziliani waren 1961 die ersten, die in der Franciacorta einen Schaumwein erzeugten. Heute gilt das Gebiet am Südufer des Iseo-Sees zwischen Brescia und Bergamo als Champagne Italiens. Guido Berlucchi zählt zu den bekanntesten Häusern in der Franciacorta. Der »’61 Brut Nature Rosè 2012« besteht reinsortig aus Pinot Noir. Nach der schonenden Vergärung und Versektung reift er über 5 Jahre auf der Hefe. Nach dem Degorgement kommt er ohne jede Zugabe von Zucker in den Handel. Knochentrocken und doch mit feinem Schmelz tänzelt er über die Zunge. Genießen Sie einen Rosa-Sommer mit unseren prämierten Rosés aus Italien! Notizen von Simon Staffler, Othmar Kiem