Tasting vom 31.08.2006
Österreich und Neuseeland überzeugen: Die spannenden Ergebnisse einer internationalen Sortenverkostung. Auch wenn im offiziell publizierten Gesamtergebnis der großen Sauvignon-Blanc-Probe der ÖWM anlässlich der VieVinum im Juni nur zwei Gruppen aufschienen, so möchte ich dies bei meinen persönlichen Beobachtungen etwas genauer darstellen. Denn zwischen den Produkten der nördlichen und südlichen Hemisphäre liegt stets exakt ein halbes Jahr Reifeunterschied, und bei ganz jungen Weinen ist das durchaus relevant. Auch die Stilmittel, die von reinem Stahltankausbau bis zu 100 % Barrique mit Battonage reichen, müssen ins Kalkül gezogen werden. Allein die Tatsache, dass in der Kategorie »Ältere Jahrgänge« die Weine aus Bordeaux aus den Jahrgängen 2000, 2002 und 2003 über einen Kamm geschoren wurden, lässt Fragen offen. Auch sollte man nur reinsortige Produkte heranziehen, Domaine de Chevalier verwendet jedoch bis zu 30 % Semillon in der Cuvée, bei Smith Haut-Lafitte sind es Semillon und Sauvignon Gris. Dass man vielversprechende Aspiranten, wie die Länder Slowenien, Spanien (Rueda) oder Deutschland, überhaupt nicht berücksichtigte, machte die Verkostung und ihr Ergebnis auch nicht gerade aussagekräftiger. 53 Weinfreunde, Händler und Weinjournalisten aus 27 Ländern jedenfalls bildeten das bunt zusammengewürftelte Gremium, das die Sieger der Kategorien erkor und: Überraschung! Es waren in der Kategorie »Reifere Weine« mit der Familie Neumeister aus Straden (Moarfeitl 2001) und in der Kategorie »Junge Weine« mit Andi Kollwentz (Steinmühle 2004) jeweils österreichische Produkte. Fazit: Österreichs Sauvignon Blancs liegen im internationalen Vergleich sehr gut, ebenso kann man bei den durchwegs sehr preiswerten Weinen aus Neuseeland zu so gut wie jedem Produkt greifen, ohne wirklich ganz daneben zu liegen. Details unter: www.weinausoesterreich.at