Zwei Drittel sehen Restaurantbesuche zu den aktuellen Preisen als Luxus. © Life Of Pix / Pexels

Zwei Drittel sehen Restaurantbesuche zu den aktuellen Preisen als Luxus.

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7 Prozent Mehrwertsteuer-Senkung für Gastronomie verlängert: Was bedeutet das für Verbraucher:innen?

Die Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen in Restaurants wurde bis Ende 2023 verlängert. Doch was bedeutet das für Verbraucher:innen und die Gastronomiebranche?

von Alexandra Gorsche
16. Oktober 2023

Die Senkung der Mehrwertsteuer für Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen von 19 Prozent auf 7 Prozent wurde erstmals im Rahmen des Corona-Steuerhilfegesetzes im Juni 2020 eingeführt. Ursprünglich war diese Maßnahme bis zum 30. Juni 2021 befristet. Die Gastronomie sah sich jedoch mit wechselnden Steuersätzen konfrontiert, darunter 19 Prozent bis Juni 2020, 5 Prozent bis Dezember 2020 und schließlich 7 Prozent bis Juni 2021.

Finanzielle Belastung

Ursprünglich sollte der reguläre Steuersatz von 19 Prozent ab dem 1. Juli 2021 für Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen wieder in Kraft treten. Doch aufgrund der anhaltenden Herausforderungen in der Branche wurde beschlossen, die Mehrwertsteuersenkung bis Ende 2023 zu verlängern. Diese Entscheidung sollte dazu beitragen, die finanzielle Belastung der Gastronomie durch steigende Energiekosten zu mildern.

Restaurantbesuche als Luxus

Die Verlängerung der Mehrwertsteuersenkung ist zwar eine Erleichterung für Gastronom:innen, wirft jedoch Fragen zur zukünftigen Freizeitgestaltung auf. Laut einer #NDRfragt-Umfrage betrachten bereits zwei Drittel der Befragten Restaurantbesuche zu den aktuellen Preisen als Luxus. Die Mehrwertsteuer für Auswärtsessen wird ab Anfang 2024 wieder auf 19 Prozent angehoben, was zu Bedenken hinsichtlich der sozialen Interaktion und Teilhabe führt.

Dauerhafte Senkung als Weg

Die Umfrage zeigt, dass 73 Prozent der Befragten die Rückkehr zur alten Besteuerung negativ bewerten, während 19 Prozent sie befürworten. Für 69 Prozent ist Auswärtsessen bereits ein Luxus, insbesondere für Familien. Sollten die Preise steigen, planen 40 Prozent, seltener in Gaststätten und Restaurants zu gehen. Auch der Hamburger CDU-Abgeordnete Christoph Ploß setzt sich für eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer für Restaurants ein: »Gerade in Städten wie Hamburg, in denen bereits viele Gastronomen wegen steigender Mieten schließen mussten, droht sonst ein Restaurantsterben«, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Die Gastronomiebranche im Norden Deutschlands steht bereits unter Druck und die Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung könnten die Situation weiter verschärfen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Branche auf die neuen Herausforderungen einstellen wird.

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