Katharina Pirktl, Geschäftsleitung des »Alpenresort Schwarz«
© Simon Fischler
Frauenpower: Sind die Mitarbeiter:innen happy – or not?
Ein Privileg und eine Aufgabe: Katharina Pirktl über den Balanceakt der Führung von sich selbst und ihren Mitarbeiter:innen.
von Alexandra Gorsche
06. November 2022
Mit »Herzensbotschaften« blieb das »Alpenresort Schwarz« während der Pandemie mit seinen Gästen in Kontakt. Die wunderschönen Feedbacks sind Erinnerungen, die Katharina Pirktl, Geschäftsleitung des »Alpenresort Schwarz«, nicht missen möchte. »Auch haben wir gespürt, wie wichtig Beziehungen sind und haben gelernt, anders miteinander zu kommunizieren, um diese Beziehungen aufrechtzuerhalten. Dafür sind wir bewusst miteinander in Kontakt getreten. Sei es per Telefon oder auch per Brief oder Postkarte.« Die wichtigsten Ziele für das Unternehmen sind Nachhaltigkeit und die Arbeit mit den 17 SDG*. »Wir möchten Produkte schaffen, die Menschen zufrieden machen und die Gesundheit erhalten – für unser Team und für unsere Gäste. Wir möchten uns nicht vergrößern, sondern stetig das, was wir haben, pflegen und entwickeln«, eine Aussage, die für das gesamte Schaffen des Unternehmens prägend ist und auch für alle Mitarbeiter:innen. Derzeit sind es rund 360, davon 275 im Vollzeitäquivalent.
Werte, die für alle gelten
Ein Ansatz, der sich immer mehr in Unternehmenskulturen verbreitet: Mit Werten zu arbeiten und die Werte nicht nur mit den Gästen, sondern auch mit den Mitarbeiter:innen zu teilen, das ist die Vision. Pirktl ist hier klar: »Unsere Werte sind: achtsam, begeistert, ideenreich, herzlich, zielstrebig. Wir gestalten nachhaltig den Raum für herzliche Begegnungen, Wohlbefinden und Weiterentwicklung.« Ein neuer Wert, den man in jedem Unternehmen spüren sollte, sei ein Miteinander im Frieden.
Family Feeling
Mittlerweile hat jeder die Möglichkeit, schnell eine neue Karriere zu starten. Auch ist die Auswahl an Jobs, Schulen, Studien plätzen riesengroß. Der Kampf um motivierte Mitarbeiter:innen beherrscht den Markt. Goodies und Incentives werden angeboten. Dabei motivieren extrinsische Anreize wie etwa Prämien nur kurzfristig. Pirktl hat einen anderen Ansatz: »Wir müssen den Menschen, die bei uns arbeiten, Freiraum geben, dass sie sich persönlich und beruflich weiterentwickeln können – das machen wir unter anderem durch unsere Angebote im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung, durch Kurse in unserem Schwarz Campus oder auch durch den Wechsel in andere Abteilungen im Haus. Im Gegenzug ist es aber auch wichtig, dass die Menschen bei so vielen Möglichkeiten trotzdem das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen haben, wie in einer Familie. Das sind keine Goodies, aber ich denke, dass die Sehnsucht nach diesen zwei Dingen bei uns Menschen sehr groß ist.«
Abwechslung
Freizeit und Planbarkeit werden immer wichtiger. Individuelle Arbeitszeitmodelle werden zur Strategie der Dienstplanungen. Pirktl sieht ein enormes Potenzial in den Bedürfnissen der Mitarbeiter:innen: »Die persönliche und berufliche Weiterentwicklung spielt eine große Rolle. Oft möchten sich Menschen verändern und etwas Neues lernen. Auch die Abwechslung in ihrem Tun ist vielen Menschen wichtig.« Immer öfter wird von der Möglichkeit, zwischen Abteilungen zu wechseln, Gebrauch gemacht. Unterschiedliche Teams und damit einhergehende Verantwortungen sind attraktiv. Aber auch das Verständnis dafür, dass Mitarbeiter:innen das Unternehmen wechseln, sei wichtig: »Es ist wichtig, Menschen gut zu verabschieden und mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Dann kommen sie auch gerne wieder zurück ins Unternehmen. Ein ehrliches Interesse an jeder einzelnen Person und das individuelle Eingehen auf deren Interessen ist die Königsklasse.«
Ein engagiertes HR-Team, Führungskräfte, die Führung als Privileg und als ihre Aufgabe sehen, mehrere BusinessCoaches und Gesundheitsexpert:innen sowie Ärzt:innen (Betriebsärztin, Fitnesstrainer und Psychologin), die jederzeit für das Team da sind, sind weitere Säulen einer gesunden Arbeitskultur. Dabei werden auch wertvolle Zusammenschlüsse, wie mit den »Best Alpine Wellness Hotels«, gepflegt: »Wir als Unternehmer:innen haben Partner:innen, mit denen wir uns austauschen können. Es gibt einen starken Support untereinander, den Ansporn, Neues auszuprobieren und betriebsübergreifend voneinander zu lernen. Zudem erhalten die Mitarbeiter:innen Ermäßigungen bei Urlauben in den Mitgliedsbetrieben.«
*Anmerkung der Redaktion: Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) ist ein globaler Plan zur Förderung nachhaltigen Friedens und Wohlstands und zum Schutz unseres Planeten. Seit 2016 arbeiten alle Länder daran, diese gemeinsame Vision zur Bekämpfung der Armut und Reduzierung von Ungleichheiten in nationale Entwicklungspläne zu überführen.
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