Josef »Sepp« Schellhorn © Ingo Pertramer

Neos-Tourismussprecher Sepp Schellhorn steht in der Gunst der Tourismus-Unternehmer:innen ganz oben. © Ingo Pertramer

»Wer nur Schmäh führt, fällt durch«: So würden Tourismus-Unternehmer wählen

Eine Umfrage der »Hoteliervereinigung« zeigt, dass sich Unternehmer:innen sich bei Politiker:innen Erfahrung, Know-how und Lösungen wünschen. Oder anders ausgedrückt: Praktiker:innen statt Populist:innen.

von Alexander Schöpf
24. Januar 2024

Das Ergebnis der ersten Wahlbefragung der »Österreichischen Hoteliervereinigung« (ÖHV) unter Tourismus-Unternehmer:innen ist auf den ersten Blick nicht überraschend. Doch bei genauerem Hinsehen fällt auf, wie deutlich die Unterschiede zu gewöhnlichen Sonntagsfragen ausfallen.

Unternehmer:innen-Parlament sähe ganz anders aus

So erhielt die beste Note erhielt mit einem Durchschnitt von 2,4 der alte und neue Neos-Tourismussprecher Sepp Schellhorn. Dahinter folgen Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) mit 2,6 und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) mit 2,8. »Ausgewiesene Branchenkenner:innen und Wirtschaftsexpert:innen mit teils sehr konträrer Art der Politikvermittlung führen das Feld an«, analysiert ÖHV-Präsident Walter Veit. »Was zählt, ist Wissen. Wer nur Schmäh führt, fällt durch.«

Bei der ÖHV-Sonntagsfrage an Tourismus-Unternehmer:innen (»Welche Partei würden Sie wählen, wäre nächsten Sonntag Nationalratswahl?«) liegt die ÖVP mit 35 Prozent vor den Neos mit 28 Prozent. Die FPÖ käme auf neun Prozent, die Grünen mit acht Prozent am nächsten an ihre Umfragen-Werte in der Gesamtbevölkerung heran, die SPÖ mit vier Prozent gerade noch in einen »Tourismus-Nationalrat«. 15 Prozent für »sonstige Parteien« und damit das drittstärkste Votum deuten auf hohe Unzufriedenheit mit der Performance politischer Parteien und Player generell hin.

Abgabenlast senken, Arbeitsmarkt öffnen

Eine echte Offenbarung sind die Wünsche der Teilnehmer:innen an die Politik: Am häufigsten genannt wird nach der sehr allgemein gehaltenen Aufforderung, weniger zu streiten und sachlich zu arbeiten, der schon oft enttäuschte Wunsch nach einer deutlichen Senkung der Lohnnebenkosten. »Die angekündigte Reduktion um 0,5 Prozent pro Jahr in der nächsten Legislaturperiode geht sicher in die richtige Richtung, aber die Branche erwartet mehr«, ist Veit überzeugt. Daneben dominiert die Forderung nach der Abschaffung der Obergrenze für Beschäftigte aus Drittstaaten.

Was sich die befragten Unternehmer:innen wünschen, wäre wichtig für das Land, mahnt der ÖHV-Präsident. »Können wir die vielen offenen Stellen nicht besetzen, fällt uns das früher oder später auf den Kopf: auch den Politiker:innen und Wähler:innen, die sich jetzt dagegen sträuben«, verweist er auf immer mehr unbesetzte Stellen in wichtigen Wirtschaftsbereichen, Gesundheit und Pflege. Sein Appell: »Wir brauchen in der Politik Menschen, die außerhalb von Parteien Erfahrung gesammelt und Verantwortung übernommen haben. Sie setzen die Prioritäten richtig.«

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