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200.000 Euro Förderung für mehr Chancengleichheit in der Tourismusbranche

Im Tourismus sind Fachkräfte dringend gesucht. Um die Arbeit in der Branche attraktiver zu machen, fördert das Staatssekretariat für Tourismus nun »innovative Konzepte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf«.

Projekte, die für die staatliche Subvention in Frage kommen, können mit bis zu 200.000 Euro gefördert werden. Kinderbetreuung sei dabei »ein besonders herausforderndes und dringliches Handlungsfeld«, betonte Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler am Montag. Zwei Drittel der Teilzeitzeitbeschäftigten in der Branche sind weiblich.

Hoher Frauenanteil und unregelmäßige Arbeitszeiten

Arbeiten in Beherbergung und Gastronomie ist durch einen hohen Frauenanteil und unregelmäßige Arbeitszeiten gekennzeichnet. Vor allem abseits der Ballungszentren gebe es in Österreich im europäischen Vergleich »nur wenig Kinderbetreuungsangebote«, hielt das Tourismusstaatssekretariat in einer Pressemitteilung fest. Die Verantwortung bleibe oft bei der Familie.

Rahmenbedingungen für Mütter und Väter verbessern

Die neue Förderung soll »Tourismusregionen und Unternehmen motivieren, innovative Konzepte zur Kinderbetreuung zu erarbeiten und damit die Rahmenbedingungen für Mütter und Väter verbessern, eine Stelle im Tourismus anzunehmen«, erklärte Kraus-Winkler. »So unterstützen wir künftig Erwerbstätige, die aufgrund fehlender Kinderbetreuungsoptionen aktuell nur einer Teilzeitbeschäftigung nachkommen können.«

Was gefördert wird

Gefördert werden erste Maßnahmen für ein erweitertes Betreuungsangebot. Mit dem heute gestarteten Projektaufruf gehe die Förderung in Umsetzung. Einreichungen sind bis 1. März 2023 bei der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) möglich. Fördergelder gibt es den Angaben zufolge für »die mit der Erarbeitung des Konzeptes verbundenen Sachkosten, welche zumindest 75.000 Euro betragen«. Der Fördersatz liegt bei 70 Prozent der förderbaren Kosten und bei 200.000 Euro gedeckelt. Insgesamt steht ein Budget im Volumen von 2 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld stammt laut Staatssekretariat für Tourismus aus EU-Mitteln und Tourismusförderungsmitteln des Bundes.

Frauen in Beherbung und Gastronomie

Im Bereich Beherbergung und Gastronomie mit 108.883 unselbstständig Beschäftigten heuer im Oktober betrug der Frauenanteil laut Staatssekretariat 55 Prozent. Der Anteil der Teilzeitkräfte sei in dem Monat gegenüber Oktober 2021 um drei Prozent gestiegen. 62 Prozent der Teilzeitbeschäftigten seien weiblich gewesen.

Insgesamt sind hierzulande den Angaben zufolge beinahe die Hälfte (49 Prozent) aller Frauen in Teilzeit. Die Tourismusbranche liegt mit ihrem Anteil von fast zwei Dritteln also deutlich über dem österreichweiten Durchschnitt. »Teilzeitarbeit resultiert für Frauen dadurch meist auch in einer geringeren Pension«, strich Kraus-Winkler hervor. Mit der Förderung soll die Grundlage geschaffen werden, um Familie und Beruf besser zu vereinbaren und Chancengleichheit zu ermöglichen.

(Quelle: APA)

Redaktion
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