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Burgenland: Der Jahrhundertwein zum Jubiläum

Mit tatkräftiger Unterstützung der Weinbauschule Eisenstadt wurden im Herbst des Jahres 2021 jene Trauben geerntet, aus denen gemeinsam mit vier bekannten Rotweinwinzern ein ganz besonderer Rotwein kreiert wird, um an das 100-jährige Jubiläum der Gründung des Burgenlands zu erinnern.

Die Natur meinte es gut mit dem Projekt »Jahrhundertwein«, denn der Jahrgang 2021 brachte alles mit, was sich Winzer für die Erzeugung eines großen Rotweins wünschen können. Damit der Charakter des Landes sich auch in der Cuvée widerspiegeln kann, konnte der Initiator der Idee, Herbert Oschep, seines Zeichens Obmann des Weintourismus Burgenland, vier der besten Winzerpersönlichkeiten für dieses einmalige Projekt gewinnen.

Dass auch die Schülerinnen und Schüler der Weinbauschule in Eisenstadt mit eingebunden sind, darüber freut sich Direktorin Eva Ackerl. Auch der Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld ist von der Idee, dass die Winzer ihrem Burgenland einen besonderen Wein zum runden Geburtstag schenken möchten, angetan, besonders wenn dieser eine Cuvée aus den zwei prägenden Rebsorten Blauer Zweigelt und Blaufränkisch ist.

Als Kooperationspartner, die mit Know-how und vor allem mit bestem Traubenmaterial aus den vier wichtigsten Rotweinzonen den Jahrhundertwein erst möglich machen, wurden Thomas Kopfensteiner aus Deutsch Schützen aus dem Südburgenland, Albert Gesellmann aus Deutschkreutz aus dem Mittelburgenland, Georg Prieler aus Schützen am Gebirge am Leithaberg und Erich Scheiblhofer aus Andau in der Region Neusiedler See gewonnen. Alle vier Winzer haben selbst den Grundstein zu ihrem internationalen Erfolg an der Weinbauschule Eisenstadt gelegt, der sie bis heute verbunden sind. 

Der Ausbau der Jungweine erfolgt zunächst separat auf den vier Partnerweingütern, die Zusammenstellung und die Füllung der Cuvée werden schließlich – voraussichtlich im Jahr 2023 – gemeinsam am Weingut Scheiblhofer vorgenommen, wo der Wein dann seiner Perfektion entgegenreifen wird. Die Winzer gehen davon aus, dass man sich schon noch einige Jahre gedulden wird müssen, bevor der Jahrhundertwein präsentiert werden wird.  

Wichtig ist allen Protagonisten, dass ein Ergebnis von Klasseformat entsteht, das alle wesentlichen Charaktereigenschaften des burgenländischen Rotweins in einer Flasche vereint. Winzer Georg Prieler umreißt das aromatische Profil folgendermaßen: »Mineralisch-salzige Nuancen und Finesse vom Blaufränkisch vom Eisenberg, Stoffigkeit und Kraft dank Blaufränkisch aus dem Mittelburgenland, florale, lebendige Nuancen von Kalk und Schieferböden des Leithaberges, Frucht und Fülle schließlich, ganz vom Andauer Zweigelt. Das Ganze gereift in feinstem französischem Eichenholz. Ganz ehrlich, was soll da schon schiefgehen?« 

Voraussichtlich werden 5000 Flaschen von diesem edlen Tropen abgefüllt werden, um an das Jubiläum zu erinnern. »Mit diesem Wein wollen wir nicht nur Werbung für das Weinland Burgenland machen, sondern auch aufzeigen, dass sich unsere Winzer vor großen Namen wie Bordeaux nicht zu verstecken brauchen. Bordeaux war gestern, Burgenland ist heute!«, erklärt Herbert Oschep. Und wer weiß, vielleicht findet diese neue Cuvée auch in kommenden Jahrgängen eine genussvolle Fortsetzung.

Die Weinexperten beim Meeting in der Weinbauschule Eisenstadt: Georg Prieler, Thomas Kopfensteiner, Albert Gesellmann, Herbert Oschep, Andreas Liegenfeld, Eva Ackerl, Peter Moser (v. l.).
© Georg Hafner
Die Weinexperten beim Meeting in der Weinbauschule Eisenstadt: Georg Prieler, Thomas Kopfensteiner, Albert Gesellmann, Herbert Oschep, Andreas Liegenfeld, Eva Ackerl, Peter Moser (v. l.).

Erschienen in
Burgenland Spezial 2021

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Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
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