Die junge Spitzenköchin betreibt in Zürich das türkische Restaurant «Gül». Nun präsentiert sie ihr erstes Kochbuch mit türkischen Lieblingsrezepten aus ihrer Kindheit, von ihrer Familie und aus dem «Gül» – und zeigt damit die Vielfalt Südostanatolien. Wir sprachen mit Oskan über ihr Erstlingswerk und verraten drei Rezepte daraus.
Die Zürcher Spitzenköchin und Szene-Gastronomin Elif Oskan bereichert gemeinsam mit ihrem Partner Markus Stöckle seit der Eröffnung ihrer Restaurants «Gül» und «Rosi» die Zürcher Gastroszene. Während Stöckle im «Rosi» bayerisch inspirierte Klassiker serviert, brachte Oskan mit dem «Gül» die türkische Kochkunst in die Limmatstadt. Auf den Tisch kommen türkische Gerichte, die die Spitzenköchin zum Teil durch Techniken der gehobenen Gastronomie verfeinert und neuinterpretiert - allerindings immer so «dass die Seele der Speisen dabei erhalten bleibt.» Es sind Gerichte, die sie bereits aus ihrer Kindheit kennt, die sie für Freunde kocht – einfach Essen, das vor allem glücklich machen soll.
Ihre beliebten Kreationen und viele ihrer Lieblingsrezepte veröffentlicht die junge Spitzenköchin mit Wurzeln im Südosten der Türkei nun in ihrem ersten Kochbuch «Cüisine». Darin finden sich neben Klassikern der türkischen Küche wie Baklava, Bulgur, Pide, Içli Köfte, Lahmacun oder Adana-Kebab auch Hintergründe zu kulinarischen Traditionen und der türkischer Kultur sowie selbstkreierte Köstlichkeiten aus dem «Gül». Schnappschüsse von Recherchereisen und persönliche Geschichten von Oskan portaitieren zudem ihre kulinarische Welt – eine Welt, in der sich Freundschaft, Familie und Kulinarik genussvoll und mit sehr viel Herz verbinden.
«Dieses Kochbuch ist eine Momentaufnahme meines dreiunddreißigsten Lebensjahres: Es gewährt Einblicke, welchen Weg ich als Köchin bisher beschritten habe – und ist gleichzeitig ein Vorgeschmack darauf, was hoffentlich noch kommen wird», so Oskan in ihrem Kochbuch. «Dazu gehören klassische Rezepte aus der Türkei, die meine Mutter in meiner Kindheit immer wieder für die Familie zubereitet hat. Aber auch die Bestseller meines Restaurants – wie Marküs Bayıldı oder meine Version eines Baklavas, die einen modernen Ansatz verfolgen und noch gar nicht so lange in meinem Repertoire sind. Sie zeigen meine Sicht auf die türkische Küche und verkörpern, was mich daran so fasziniert: die starke Identität und Vielfalt von Istanbul bis Gaziantep in Südostanatolien.»
Falstaff: Was hat dich dazu inspiriert, ein eigenes Kochbuch zu veröffentlichen?
Es war ein Bauchgefühl! Ich hatte 2018 die Idee und irgendwie wollte ich unsere Geschichte in Form von Rezepten festhalten. Die Idee war da und 2019 hat mich der AT Verlag angefragt und ich wollte damals etwas Zeit, weil ich das «Gül» eröffnet hatte und keine Freundin von halben Sachen bin. Falls ich ein Buch schreibe, dann mit 100 Prozent Einsatz, dass benötigt Zeit und die richtigen Partner - ohne Nonda und meinem Team hätte ich es nicht gemacht, jedenfalls nicht so wie es ist.
Was möchtest du den Lesern mit deinem Buch mitgeben?
Ich möchte den Leser:innen Selbstvertrauen schenken, weil ich weiss, dass Kochen nicht einfach ist – es ist ein sehr praxisbezogenes Handwerk, deswegen auch die Grammgenauen angaben. Vertrauen ermutigt weiterzugehen und ich hoffe, dass meine Rezepte personalisiert werden. Das Buch ist für alle, die schon immer mal türkisch kochen wollten, für alle, die offen für Neues sind oder einfach zum Verschenken – es ist auch schön anzusehen. Neben der schönen Art Direction von Nonda sind die schönen Texte und Fotos von Pascal Grob – er ist einer der besten Fotografen im Land.
Welches ist dein persönliches Lieblingsrezept aus dem Kochbuch?
Ich musste mich schon bei den Bildern entscheiden, daher möchte ich mich hier nicht festlegen, das wäre wie wenn eine Mutter mit vier Kindern gefragt wird, welches das Liebste ist – ich liebe sie alle und würde einfach mal beim Frühstück beginnen.
Cüisine
Elif Oskan
ISBN: 978-3-03902-182-6
Umfang: 240 Seiten
Preis: CHF 44.–
at-verlag.ch/elif-oskan-cueisine
