Gute Aussichten im Kremstal: Der Kremser Kreuzberg ist eine der besten Lagen.

Gute Aussichten im Kremstal: Der Kremser Kreuzberg ist eine der besten Lagen.
© Marcus Wiesner

Die Sieger des Kremstal DAC Rieden Cup 2020

Der Jahrgang 2019 brachte durchwegs Weißweine von animierender Frische und ist von einem klaren Fruchtspiel gekennzeichnet. In der Kategorie »Grüner Veltliner« siegte das Weingut Salomon Undhof und beim »Riesling« reüssierte das Wein-Gut-Nigl.

War es die Güte des Jahrgangs oder vielleicht auch das Fehlen von gewohnten Präsentationsmöglichkeiten? Der Andrang bei der diesjährigen Verkostung von Kremstal-DAC-Lagenweinen aus den Sorten Grüner Veltliner und Riesling war jedenfalls rekordverdächtig. Qua­litativ lässt der Jahrgang gerade in diesem Bereich keine Wünsche offen, es ist zudem ein Jahr, das einen sehr guten Blick auf das jeweilige Terroir der Weine eröffnet. Der Großteil der besten Grünen Veltliner kommt von Lössböden, die sich auf bei­den Seiten der Donau finden, speziell von der legendären Sandgrube am linken Ufer bis zum Kamptal hinab. Die Rieslinge findet man eher auf Konglomeratböden und auf Urgesteinsverwitterungsböden.

Martin Nigl jun. aus Senftenberg sowie Bert Salomon jun. aus Stein gehören zur Spitze der jungen Weinmacher-Generation und freuen sich über den Sieg im Rieden-Cup.
© Marcus Wiesner
Martin Nigl jun. aus Senftenberg sowie Bert Salomon jun. aus Stein gehören zur Spitze der jungen Weinmacher-Generation und freuen sich über den Sieg im Rieden-Cup.

Geschmack durch Terroir

Natürlich gibt es auch exzellente Rieden in Übergangszonen, wo sich der Löss mit Schotter mischt, wie in einem Teil der Further Gottschelle, am Hollenburger Goldberg, wo Konglomerate in Löss übergehen, oder in der für große Rieslinge bekannten Ried Steiner Grillenparz, wo neben Urgestein auch Löss-Anwehungen zu finden sind, die dem Wein eine üppigere Fruchtkomponente verleihen, als ein purer Steinboden das könnte. Nach einigen Jahren der Flaschenreife werden diese Weine des Jahrgangs 2019 als Lehrbeispiele dienen können, was die terroirspezifischen Eigenschaften der Einzellagen betrifft. Die beiden Siegerweine des diesjährigen Cups kommen beide von Terroirs, die sowohl Urgestein als auch Löss in unterschiedlicher Gemengelage verbinden. 

Terassenartige Lagen

Der Grüner-Veltliner-Sieger von Salomon Undhof von der Kremser Ried Lindberg, eine Terrassenlage im wärmeren Teil des Wachtbergs, verfügt über einen Untergrund aus Gneis und darüber kalkhaltigen Rigolboden aus Löss. Der Riesling-Sieger von Martin Nigl stammt aus der Senftenberger Ried Hochäcker, die auf einem Felsplateau über der Ried Pellingen liegt. Obenauf liegt gut wasserhältiger Humus auf Löss, der auf den steilen Hängen abgetragen ist. Hier treten die kristallinen Gesteine wie Paragneis, Glimmerschiefer sowie eingelagert Amphibolit und Marmor frei an die Oberfläche.

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Erschienen in
Falstaff Nr. 07/2020

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Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
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