Erwin Gegenbauer ist jetzt auch Bierbrauer

Die Naschmarkt-Ikone setzt auf neue Geschäftsfelder und will sogar Zimmer vermieten.


Er ist berühmt für seine Anzüge im Stil der 70er-Jahre, die nur noch von seinen offensiv gemus­terten Hemden übertroffen werden. Erwin Gegenbauer 
ist in der internationalen Gourmetszene eine schillernde Figur. Nicht nur seine Essig-Spezialitäten, auch er selbst ist gern gesehener Gast in den besten Res­taurants der Welt. Die Redaktion der deutschen FAZ hat den Produkt-Fetischisten vor Kurzem zum »Produzenten des Jahres« gekürt, und in Öster­reich wurde er zum »Genussbotschafter« des Jahres ernannt. 



Essig zu brauen, ist Erwin 
Gegenbauer schon lange nicht mehr genug. Der vielseitige Gourmet produziert in einem einfachen Zinshaus in Wien-
Favoriten auch hochwertige Öle, und am Naschmarkt röstet er seinen eigenen Kaffee. Als ob das nicht schon genug wäre, will Gegenbauer nun auch ein eigenes Craft Beer brauen.

Urgetreide als Basis
Wer den Favoritner kennt, der ahnt schon, dass sein Bier eine freakige Kreation weit abseits des Mainstreams wird. Die Pläne klingen jedenfalls sehr vielversprechend: Die Basis bilden die Urgetreidesorten Emmer und Einkorn, in einem obergärigen Brauverfahren soll ein kräftiges und geschmacksintensives Bier entstehen. Das Bier wird in 50-Liter-Fässer abgefüllt, dann beispielsweise am Naschmarkt frisch für die Kunden gezapft und in Ein-Liter-Bügelflaschen gefüllt (Ab 16. Mai). Hohe Qualität hat ihren Preis: Ein Liter kostet 16 Euro. Erstmals vorgestellt wird das Wiener Bier auf dem Genussfestival vom 9. bis 11. Mai im Wiener Stadtpark. Am 15. Mai können Interessierte es außerdem im Wiener Merkur am Hohen Markt kennenlernen. Das im Juni 2014 eröffnende Park Hyatt in Wien bietet eine exklusive Variante des Wiener Biers an, die nur dort erhältlich sein wird.

Pension Gegenbauer
Dem abgedrehten Genießer schwirren aber noch viele weitere Ideen im Kopf herum. Als nächstes will er nämlich in seiner Essigbrauerei Zimmer vermieten. Umgeben von 70er-Jahre-Charme sollen sich seine Gäste im Betrieb frei bewegen, in der Gemeinschaftsküche selbst ­kochen dürfen und zum Frühstück im Haus gebackenes Brot und frische Eier genießen. Die müssen sie sich aber selbst aus dem Hühnerstall holen.

Angela Fleischer unterstützt Gegenbauer beim Bier-Brauen und hat mit ihm gemeinsam auch einen »Heim Essig Brauer« entwickelt © Falstaff/Degen

www.gegenbauer.at

von Bernhard Degen

Bernhard Degen
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